Gelsenkirchen. Sie sollen verhindern, dass auch in diesem Jahr wieder Tausende Tonnen von Reisemüll, der von Autofahrern einfach aus dem Fenster „entsorgt“ wird, am Rande der Autobahnen landen. In den Tüten sollen Reisende ihre leeren Becher, Tüten, Papiere usw sammeln, um sie an der nächsten Raststätte im Mülleimer zu entsorgen. An der Raststätte Resser Mark gingen am ersten Reisewochenende 3000 Tüten weg.

Ob der Reise-Müll am Rand der Autobahnen dadurch wirklich weniger wird, weiß noch keiner. Aber immerhin: Die Idee von StraßenNRW, kostenlos an Raststätten Tüten anzubieten, in denen der Abfall vom Reiseproviant gesammelt werden kann, finden die allermeisten gut. Alljährlich muss Straßen NRW 6000 Tonnen Reisemüll am Straßenrand sammeln, der bei der Fahrt aus dem Fenster geworfen wurde.

Beim Besuch an der Tankstelle Resser Mark an der A2 am Sonntag früh liegt kein einziger Beutel mehr in dem Aufsteller im Eingangsbereich der Raststätte. Auf die Frage an der Kaffeestation kommt allerdings gleich die Betriebsleiterin Sabine Neuhaus und räumt weitere 500 Pakete mit je fünf Tüten in den Aufsteller: „Zweimal am Tag muss ich die auffüllen. Die sind offenbar sehr beliebt. Vor allem bei LKW-Fahrern. “ Ob die mit Coffee-to-go-Bechern, Brötchentüten und Apfelkitschen gefüllten Tüten dann auch wirklich in Raststätten-Mülleimern landen, kann man freilich nur hoffen.

Eine gute Idee – ob sie nutzt, wird sich zeigen

„Das ist wirklich eine gute Idee“, findet Jacques Peeters aus Eindhoven, der mit Frau und einem befreundeten Paar Urlaub in Medebach im Sauerland gemacht hat und auf dem Heimweg ist. „Wir haben die Tüten nur leider nicht gesehen, weil wir durch einen anderen Eingang gekommen sind.“

Eine gute Idee, auch wenn sie selbst das nicht nutzen würde, findet auch Margarete Nigge. Sie macht mit dem Leih-Möbelwagen Station an der Raststätte, sie zieht gerade von Hamm nach Viersen. „Ich entsorge immer alles sofort an der Raststätte: Müll im Auto mag ich nicht.“

„Mündige Bürger sollten es eigentlich schaffen, eine Tüte von Zuhause mitzunehmen, um den Müll während der Fahrt darin zu sammeln“, findet Andrea Brunner aus Österreich, die mit Freunden auf dem Weg in den Norden ist. Freundin Sandra Moser sieht das anders: „Ich denk da nie dran und dann fliegt wieder alles auf dem Boden rum. Ich nehm mir so eine Tüte mit und sammel dann alles für die nächste Raststätte.“