Gelsenkirchen. WAZ-Stadtradel-Team hat sich auf den Weg durch den Gelsenkirchener Süden gemacht. Der hat für Radler einiges zu bieten – auch Fragen nach fehlenden Markierungen.
Klaus Wehrhöfer ist Leserbeirat und schon fast so etwas wie ein Fahrradbeirat der WAZ-Redaktion. Die Route, die das Stadtradel-Team WAZ für Gelsenkirchen am Freitag in Triostärke abfährt, hat er sich ausgedacht. Wir wollen Schwachstellen für Radler entlarven, aber auch die schönen Seiten des Gelsenkirchener Südens entdecken. Keine Sorge, liebe Stadt, die „Sahnehäubchen“ überwiegen.
Aber erst mal los. Leserbeirätin Doro Rudde, Dritte im Bunde, hat sich auch den Stadtradelvirus eingefangen, fährt längst ab Resse mit dem Rad in die Altstadt. Und Klaus Wehrhöfer, begeisterter Freizeit-Biker, radelt jetzt häufiger „mal eben“ zur Arbeit nach Bottrop.
Falschparker und Mülltonnen
An der Ahstraße 12 gestartet, gibt es gleich am Beginn der Hauptstraße einen Denkstopp. Radfahren verboten. Warum eigentlich? Der Fußgängerbereich ist breit genug, um eine schmale Zone für Radler zu markieren. Also weiter Richtung Von-Oven-Straße und dann vorbei am Neubauklotz auf dem Margarethe-Zingler-Platz.
An der Florastraße, nach Querung der Bismarckstraße, überlegen wir uns, warum dieser üppige Bürgersteig neben der Hauptverkehrsader keinen Fahrradstreifen hat. Am „Nadelöhr“ der Bismarckstraße soll das doch auch gehen – und da ist es ohne Sicherheitsstreifen für Zweiräder schon eng. Falschparker und Mülltonnen auf dem Gehweg toppen das Ganze noch.
Nicht hoch zur Himmelstreppe
Auf dem Weg durch den Bulmker Park geht es im weiten Bogen Richtung Stadtgrenze und auf die Erzbahntrasse. Spätestens hier hat der Stadtradler dann das Gefühl, im Urlaub zu sein. Wenn es diesen Weg und im Anschluss unserer Wegstrecke Rhein-Elbe-Park (Gott sei Dank, Routenchef Wehrhöfer will nicht hoch hinaus zur Himmelstreppe ...) und Mechtenberg nicht gäbe, man müsste die Idylle erfinden. Unterwegs kommen wir am Rotthauser Babypark vorbei. Wenn die jungen Erdenbürger so prächtig gedeihen wie die Bäume, die ihre Namen tragen, kann nichts schief gehen.
Wer viel fährt, muss Kalorien nachlegen. Machen wir – im Hofcafé von Bauer Budde. Herrlich und nur zu empfehlen. Später, als wir die Bochumer Straße in Höhe Gesamtschule überqueren, um durch den kleinen Park zu fahren, ist es mit Idylle pur vorbei. Wobei: Wenn es in Schalke so viel Grün gäbe, wie entlang unserer Strecke ... Sind echt im Nachteil, die Leute.
Wir radeln durch Rotthausen, am Dahlbuschpark vorbei, steuern den Gesundheitspark Nienhausen und anschließend den Stadtgarten an. Am Ende bleibt noch die Frage, warum Teilabschnitte von Straßen saniert werden – ohne Fahrradwege zu markieren. Gut’ Ding will Weile haben.
Die Stadtradel-Marke 100.000 Kilometer ist geknackt
Die magische Zielmarke ist geknackt: Am späten Montagnachmittag hatten 517 fahrradaktive Gelsenkirchener insgesamt bereits 109.975 Kilometer erradelt und dabei satte 15.836,4 Kilogramm CO2 vermieden.
Und es werden in der dritten und letzten Woche der Kampagne noch mehr Kilometer, das ist sicher. Nicht zuletzt auch durch die Abschlussaktion am Freitag, 19. Juli, die ADFC Gelsenkirchen und Essen gemeinsam organisieren. Die Nachtradelaktion der Fahrradclubs aus den beiden Stadtradel-Kommunen beginnt um 21 Uhr auf dem Willi-Brandt-Platz in Essen (an der Nordseite des Hauptbahnhofs gelegen) und endet im Revierpark Nienhausen, wo auch für ein kleines Catering gesorgt ist.
Die Gesamtlänge der Strecke ist etwa 27 Kilometer. Einreihen kann man sich an der Gelsenkirchener Stadtgrenze an der Karnaper Straße (frühestens um 22.30 Uhr) oder am Nordsternplatz in Horst (hier frühestens um 22.35 Uhr).
Alle weiteren Informationen, auch über den genauen Streckenverlauf, gibt es bei Georg Nesselhauf im Umweltreferat unter der Rufnummer 169-4123 sowie bei Werner Rybarski im aGEnda21-Büro, von-Oven-Straße 19, Telefon 147 91 30.