Gelsenkirchen. .
Ab sofort können die Beschäftigten der Emscher-Werkstatt gemeinsam in die Pedale treten. Die Stiftung Sozialwerk St. Georg macht es möglich. „Mensch, mach’ mobil! - Fahrräder für Menschen mit Behinderung“ lautet das Motto ihres neuen Förderprojekts.
Und genau darum geht es. Die Emscher-Werkstatt des Sozialwerks St. Georg e.V. beschäftigt als Einrichtung zur sozialen und beruflichen Rehabilitation insgesamt etwa 540 Menschen mit unterschiedlichen Behinderungsformen, wie zum Beispiel einer geistigen oder psychischen Behinderung, Autismus, Schwerst- und Mehrfachbehinderung. Um ihre Mobilität und damit die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu fördern, stellt die Stiftung den Beschäftigten der Emscher-Werkstatt insgesamt 14 unterschiedliche, überwiegend behindertengerechte Fahrräder im Gesamtwert von 10 000 Euro zur Verfügung, die durch Spendengelder finanziert wurden. „Über Sport wird das Selbstbewusstsein der Beschäftigten gesteigert“, freut sich Werkstatt-Leiter Adrian Van Eyk über die neuen Fahrräder.
Stefanie Bork vom Sozialen Dienst der Emscher-Werkstatt fügt hinzu: „Wir wollten unseren Beschäftigten Alternativen an Sportmöglichkeiten anbieten. Schon oft kam die Frage nach einer gemeinsamen Fahrradtour.“ Aber nicht jeder der Beschäftigten verfügt über die finanziellen Mittel, um sich ein Fahrrad leisten zu können. Schon gar nicht, wenn sie einen besonderen Bedarf am Fahrrad haben, weil sie zum Beispiel Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht haben. So entstand schließlich die Idee für das Spendenprojekt. „Aber ohne die Unterstützung der Stiftung hätten wir das nicht geschafft“, erklärt Van Eyk.
Großeinkauf bei Fahrrad Meinhövel
Im Mai fand dann der Großeinkauf bei Fahrrad Meinhövel statt. Sechs Damenräder mit tiefem Einstieg, ein Elektro-Fahrrad, ein Dreirad, ein Tandem und natürlich zahlreiche Helme - für alle individuellen Bedürfnisse ist etwas dabei. Besonders beliebt bei den Beschäftigten sind aber die fünf blau-weißen Mountainbikes, die mit Schalke-Logo die komplette Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Diese sind allerdings nur für Beschäftigte ohne körperliche Behinderung geeignet. Sandra Schulz, eine Beschäftigte der Emscher-Werkstatt, hat das Schalke-Rad auch schon als ihr Lieblingsfahrrad auserkoren. „Ich finde die Idee mit den Fahrrädern super. Und als echter Fan gefällt mir das Schalke-Fahrrad natürlich besonders gut“, schmunzelt sie.
Die Fahrräder erweitern das Sportangebot während der Arbeitszeit. Geplant sind gemeinsame Radtouren rund um die Emscher. „Alle Beschäftigten freuen sich schon. Natürlich wird aber in einem Probelauf vorher überprüft, ob die Beschäftigten auch wirklich Fahrrad fahren können und die Verkehrsregeln kennen“, erklärt Stefanie Bork.
Im Juli soll die erste Fahrradtour stattfinden. Dann heißt es: Helm auf und los geht’s.