Gelsenkirchen.
Dortmund macht es, Bochum macht es: Nun hat auch die Stadt Gelsenkirchen einen Schuldschein am Kapitalmarkt platziert – „mit einer erfreulichen Resonanz“, wie Kämmerer Dr. Georg Lunemann der WAZ sagte. Der Grund: Für diese Form der sicheren Anlage gibt es mehr Nachfragen als Offerten.
„Unser Angebot von anfangs 30 Millionen Euro stieß bei Investoren auf ein so großes Interesse, dass die Emission schließlich mehr als zweifach überzeichnet war“, erläuterte Lunemann. Die Stadt entschied sich daraufhin, das Volumen auf 65 Mio. Euro aufzustocken. Der Schuldschein bietet nur eine Laufzeit (oft gibt es mehrere), die über fünf Jahre geht und Gelsenkirchen günstige Konditionen sichert. Konkrete Zahlen wollte Lunemann nicht nennen, die Zinsen sollen aber deutlich unter zwei Prozent liegen.
Investoren aus dem Ausland gewonnen
Schuldscheindarlehen sind nicht ungewöhnlich und neben Bankkredit und Anleihe eine weitere Form der langfristigen Fremdfinanzierung. Dabei wird einem Kreditnehmer, in diesem Fall die Stadt Gelsenkirchen, ohne dass er den organisierten Markt in Anspruch nehmen muss, ein Darlehnen durch große Kapitalsammelstellen als Kreditgeber gewährt. Für den Gelsenkirchener Schuldschein konnten neben Sparkassen aus dem gesamten Bundesgebiet auch Investoren aus dem europäischen Ausland als Gläubiger gewonnen werden.
Lunemann: „Der Schuldschein ist ein altes Instrument, ungewöhnlich ist es eher, damit an die Öffentlichkeit zu gehen.“ Das war der Wunsch der der „Helaba Landesbank Hessen-Thüringen“, die, unterstützt von der Sparkasse Gelsenkirchen, das Orderbuch aufgeschlagen hatte.