Gelsenkirchen.
Alle haben „dicht“ gehalten und so war die Überraschung für die Gastgeberin perfekt, als Oberbürgermeister Frank Baranowski das Geheimnis lüftete: Judith Neuwald-Tasbach hat einen der beiden Präventionspreise 2012 für ihr ehrenamtliches Engagement als Leiterin des Fachkreises Sucht und Opferschutz im Präventionsrat Gelsenkirchen (PräGE) erhalten. Trotz dieser, wie sie sagte, „gänzlich großen Überraschung“, fasste sich die 53-jährige Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde rasch.
„Wenn man von etwas überzeugt ist, sollte man sich dafür einsetzen“, meinte sie schlicht. Mit dem Präventionsrat habe man ein breites Bündnis auf die Beine gestellt, das in die Stadtgesellschaft hinein wirken solle, sagte Baranowski in seiner Laudatio.
Menschen zueinander bringen
Darin vertreten seien viele Institutionen und Einrichtungen, „zum Glück aber auch zahlreiche Menschen im Ehrenamt“. Die Leiterin des Fachkreises mache das „mit dem gleichen Schwung und Elan, den sie auch in ihrem Ehrenamt als Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde an den Tag legt“, so der OB. Auch dieses Engagement habe etwas mit Prävention zu tun, „weil es Menschen zueinander bringt, weil es Berührungen schafft, weil es Ängste abbaut“.
Als „tragende Säule“ des PräGE bezeichnete Polizeipräsident Rüdiger von Schoenfeldt den Präventionsrat Rotthausen. Es gebe viele, die den Preis verdienten, so der Polizeichef. Aber: Der Lenkungskreis hat seine Wahl getroffen und den Präventionspreis 2012 für eine Organisation dem Leitungsduo Max Brandt und Henning Voß aus dem Süden der Stadt zugesprochen. Erstgenannter politisch für die SPD, der andere für die CDU unterwegs. „Beide stellen im Präventionsrat Rotthausen die Parteipolitik in den Hintergrund und arbeiten Hand in Hand für den Stadtteil“, hob indes von Schoenfeldt hervor.
Brandt und Voß würden Vereine und Bürger in die Arbeit einbinden. Die Arbeit des Rotthauser Gremiums trage zur objektiven Stärkung des Sicherheitsgefühls aber auch zum subjektiven Sicherheitsgefühl der Bürger bei. Überhaupt dreht sich bei der Arbeit der Präventionsräte alles um Sicherheit in allen Lebenslagen. Clemens Arens, Leiter des Fachkreises städtebauliche und technische Kriminalvorbeugung, berichtete etwa in seinem Jahresrückblick über die Bemühungen, im neuen Waldquartier auf dem Gelände der ehemaligen Kinderklinik in Buer durch Beleuchtung von Fuß- und Radwegen für Sicherheit zu sorgen. Beratend sei man dort tätig, was Sicherungsmaßnahmen gegen Langfinger angeht.