Als „hochspannendes Projekt“ und wichtigen Schritt auf dem Weg zu mehr Sicherheit bezeichnete OB Frank Bara-nowski das Projekt „PräViteS“ – in Langform „Präventiver Einsatz von Videotechnik für mehr Sicherheit im Personenverkehr“. Das Projekt wurde in der gestrigen Beiratssitzung des Gelsenkirchener Präventionsrates mit dem Präventionspreis 2010 ausgezeichnet. Baranowski überreichte die Urkunde an den Geschäftsführer der Vestischen, Martin Schmidt, und Betriebsleiter Thomas Krämer.

Seit November 2010 sind 15 Linienbusse der Vestischen Straßenbahnen GmbH mit Sitz in Herten mit der neuen Videotechnik und der Möglichkeit zur Onlineübertragung unterwegs. Im Falle eines ernsthaften Übergriffs kann der Fahrer über eine Überfalltaste Alarm auslösen. Die Videobilder werden dann direkt in die Leitstelle übertragen und von dort zur Polizei weiter geleitet. Die Fahrgäste werden durch die Bildschirmübertragung im Fahrzeug zu Zeugen eines Vorfalls, Täter verunsichert, Opfer gestärkt. „Die Vestische hat damit ihr Sicherheitskonzept um einen weiteren Baustein erweitert“, sagte der OB. Und fügte mit Blick auf Zivilcourage an: „So fällt das Wegschauen schwerer.“

Zweiter Träger des Präventionspreises 2010 ist der Präventionsrat Neustadt. Stellvertretend für das Gremium nahmen Barbara Fuest und Oliver Adam die Auszeichnung von Polizeipräsident Rüdiger von Schoenfeldt entgegen. „Der Präventionsrat Neustadt zählt zu den aktiven Säulen unserer Arbeit“, sagte von Schoenfeldt. Enge Wohnbebauung, zum Teil „nicht ganz einfache Bewohner“ und der Aufreger Schalke-Konvoi bei Heimspielen seien Schwerpunkte der Arbeit. Den Preis überreichte der Polizeipräsident „als Dank für die unermüdliche, ehrenamtliche Arbeit im Sinne eines guten Miteinanders im Wohnquartier“.

Eingangs hatte der Polizeichef den Beiratsmitgliedern vom Deutschen Präventionstag in Oldenburg berichtet, der dem Schwerpunktthema „Gefahren des Internets“ gewidmet war. Grundsätzlich stellte von Schoenfeldt zur Präventionsarbeit fest, er habe in Oldenburg „nichts Besseres gefunden, als das, was wir hier in Gelsenkirchen haben“. Man sei in den Stadtteilen gut aufgestellt – zumal „unser letzter weißer Fleck am 15. März in Buer geschlossen wurde“.

Fünf Jahre Präventionsrat in GE seien für ihn, so der Polizeichef, auch Anlass, darüber nachzudenken, wo man mit der Arbeit stehe und wo man neu hinschauen müsse.