Gelsenkirchen. . Das Blaue Kreuz NRW tagte im evangelischen Gemeindehaus in Bulmke. Unter anderem stand die Beratung über neue Seminare auf der Tagesordnung.
Das Blaue Kreuz in der Evangelischen Kirche ist eine Selbsthilfeorganisation in der Suchtkrankenhilfe. Der NRW-Landesvorstand kam am Samstag zur Planungskonferenz im Gemeindehaus der ev. Kirchengemeinde Bulmke an der Florastraße zusammen. Jedes Jahr im Frühjahr trifft sich der Landesverband mit den Vorsitzenden oder Vertretern der Ortsvereine, um über die Aufgaben der Sucht-Selbsthilfe und die Strategien des Folgejahres zu beraten, und über aktuelle Themen zu informieren und zu diskutieren.
Arno Verhoeven ist der Pressesprecher des Landesverbands: „Hier geht es in erster Linie darum, deutlich zu machen, was wir an Seminaren planen. Da erwarten wir auch Vorschläge. Wir kommen ja ursprünglich vom Alkohol, aber das Spektrum haben wir inzwischen erweitert.“ In Tagungen habe man gelernt, was andere Süchte bedeuteten. Die meisten im Blauen Kreuz, so Verhoeven, haben selber getrunken oder sind Angehörige von Trinkern oder ehemaligen Trinkern.
Spielsucht kaum Thema in GE
„Online- und Spielsucht sind eher weniger Thema in Gelsenkirchen“, verrät Hannelore Leßmann, Schriftführerin beim Landesverband und erste Vorsitzende im Ortsverein Gelsenkirchen. „Aber es beginnt, zu wachsen“, ergänzt Arno Verhoeven. Der Ortsverein Bulmke würde sich primär mit der Entstehung und Entwicklung von Sucht befassen. In Schalke stünden Krisen und Konflikte von Süchtigen im Mittelpunkt – „Im Privaten, im Beruflichen, überall“, sagt die Schriftführerin. Die „neuen“ Süchte würde man aber gerne ins Programm aufnehmen. „Wir verweisen auch auf spezielle Gruppen. In Essen etwa gibt es eine Spielsucht-Gruppe. Aber der Bedarf ist in Gelsenkirchen noch gering.“
Auch einige der zur Planungs- und Vorständekonferenz eingeladenen Ehrengäste richteten Grußworte an die mehr als 100 Anwesenden. Neben Sozialdezernentin Karin Welge lobte etwa Kriminalhauptkommissar Achim Deimann die Arbeit des Blauen Kreuzes und berichtete von der Kampagne „100 % (er)Leben“, an der der Präventionsrat Gelsenkirchen maßgeblich beteiligt war. „Sie können den Jugendlichen die Gefahren der Sucht besser darstellen als wir“, sagte Achim Deimann. Denn wer im Blauen Kreuz ist, war selber süchtig oder Angehöriger eines Suchtkranken.
„Juliti“-Projekt für Jugendliche
Auf dem Programm der Konferenz standen neben den Weiterbildungsplanungen auch Abschlussberichte verschiedener Projekte, etwa von „Update“ oder „Juliti“. Letzteres richtet sich speziell an Jugendliche.