Gelsenkirchen. . Im Kompetenzzentrum der Medicos Klinik werden das Gelsenkirchener und Dortmunder Ballett in einem Präventionsprojekt auf ihre Ausdauer getestet

Alina Köppen und ihre Kollegen geraten nur selten einmal aus dem Gleichgewicht. Die 27-Jährige hat die Augen geschlossen, steht höchst konzentriert auf einer quadratischen Sensorplatte, die an Federn aufgehängt ist, und balanciert auf einem Bein – „das ist ein Koordinationstest“, erklärt die Tänzerin des Gelsenkirchener Musiktheaters. In dem Kompetenzzentrum Tanzmedizin der Medicos Klinik auf Schalke werden Alina und ihre Tänzer-Kollegen des MiR-Balletts zusammen mit dem Dortmunder Ballett in einem Präventionsprojekt auf ihre Ausdauer getestet. Mit einem Langzeit-Ziel: Verletzungen zu reduzieren.

Wissenschaftliche Begleitung

Alina muss alle Positionen durchgehen und dabei 30 Sekunden lang die Balance auf dieser wackeligen Platte halten. Zwei Meter daneben beobachtet Sportwissenschaftlerin Anne Liening-Ewert auf einem Monitor die Ergebnisse. Die Sensoren nehmen jede noch so kleine Regung der Tänzerin auf – wie auf einer Dartscheibe zeichnen sich dann die Bewegungen in schwarzen Punkten am Monitor ab. Alina schafft es, meist im grünen Bereich zu bleiben. Auch ihre Kollegin Xiang Li (27) macht diesen Koordinationstest und schneidet gut ab. Später geht es für die Kolleginnen noch auf das Ergometer zum Ausdauer-Leistungstest.

Auch interessant

Die insgesamt 26 Tänzerinnen und Tänzer wurden zunächst in zwei Gruppen eingeteilt: „In eine Test- und eine Kontrollgruppe“, erklärt Dr. Elisabeth Exner-Grave, Oberärztin der Orthopädie und spezialisiert auf Tanzmedizin. Bereits vor einem halben Jahr wurde bei der einen Gruppe eine Leistungsdiagnostik erstellt, nun folgt eben der zweite Check up.

Verletzungsrisiko minimieren

Die Idee dahinter: „Bei Bühnentänzern treten gerade zum Saisonende gehäuft Verletzungen auf“, weiß Dr. Exner-Grave. Dies liege am hohen Grad der Belastung, an Erschöpfungszuständen und einer zu geringen Ausdauer der Tänzer. „Außerdem finden während des Trainings immer wieder kleinere Pausen statt, in denen etwa Positionen korrigiert werden“, weiß die Ärztin. In diesen Pausen werden Muskeln wieder kalt, die Verletzungsgefahr steigt. Ziel der Studie sei es daher zum einen, die Ausdauer zu verbessern. Dafür bekommen die Tänzer einmal in der Woche Präventionstrainings, die speziell auf sie zugeschnitten sind. Zum anderen sollen Strategien entwickelt werden, um den Kompanien Tipps für das Training zu geben. „Ein Vorschlag wäre beispielsweise, das Stangentraining 40 Minuten lang ohne Pause durchzuführen“, sagt die Medizinerin. „Auch wenn das bei wechselnden Choreographen schwierig umzusetzen ist.“

Tanz-Einblicke

Im Proberaum des Ballett Schindowski geben die Balletttänzerin Marika Carena und Jacub Spocinski Einblick in ihre tägliche Arbeit am Theater.
Im Proberaum des Ballett Schindowski geben die Balletttänzerin Marika Carena und Jacub Spocinski Einblick in ihre tägliche Arbeit am Theater. © WAZ FotoPool
Gespräch mit den Zuschauern.
Gespräch mit den Zuschauern. © WAZ FotoPool
Balletttänzerin Marika Carena.
Balletttänzerin Marika Carena. © WAZ FotoPool
Der Überraschungsgast: Choreograf Bernd Schindowski
Der Überraschungsgast: Choreograf Bernd Schindowski © WAZ FotoPool
Die Balletttänzerin Marika Carena und ihr Partner Jacub Spocinski.
Die Balletttänzerin Marika Carena und ihr Partner Jacub Spocinski. © WAZ FotoPool
Beweglichkeit ist wichtig.
Beweglichkeit ist wichtig. © WAZ FotoPool
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen.
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen. © WAZ FotoPool
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen.
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen. © WAZ FotoPool
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen.
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen. © WAZ FotoPool
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen.
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen. © WAZ FotoPool
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen.
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen. © WAZ FotoPool
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen.
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen. © WAZ FotoPool
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen.
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen. © WAZ FotoPool
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen.
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen. © WAZ FotoPool
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen.
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen. © WAZ FotoPool
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen.
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen. © WAZ FotoPool
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen.
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen. © WAZ FotoPool
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen.
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen. © WAZ FotoPool
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen.
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen. © WAZ FotoPool
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen.
Die Tänter tanzten, aber es gab auch Gelegenheit zum Nachfragen. © WAZ FotoPool
1/20

Schmerz gehört zum Berufsalltag

Alina und Xiang kennen diese Ermüdungszustände am Ende einer Saison nur zu gut. Der Schmerz tanzt eben immer mit – das gehört zum Beruf, der ständig Höchstleistungen abverlangt. „Leider sind wir in der Kontrollgruppe und nehmen damit nicht am Präventionstraining teil“, sagen sie etwas traurig. Nichtsdestotrotz sei es hilfreich, zu wissen, wie der eigene Leistungsstand ist – und wie das Training dementsprechend angepasst werden kann.