Gelsenkirchen. Die Stadt Gelsenkirchen ist spitze. Aber dies in einer Sparte, in der weniger mehr ist. Das Hausmüllaufkommen, auch Siedlungsabfälle genannt, steigt. 223 Kilogramm Haus bzw. Sperrmüll produziert jeder Bürger in NRW im Schnitt, in Gelsenkirchen waren dies mit Stand Ende 2011 stolze 381 Kilogramm.

Die Stadt Gelsenkirchen ist spitze. Aber dies in einer Sparte, in der weniger mehr ist. Das Hausmüllaufkommen, auch Siedlungsabfälle genannt, steigt. 223 Kilogramm Haus bzw. Sperrmüll produziert jeder Bürger in NRW im Schnitt, in Gelsenkirchen waren dies mit Stand Ende 2011 stolze 381 Kilogramm. Das ist Top in NRW und liegt in etwa auf den Landesdurchschnittswerten Anfang der 90er Jahre. Dies geht aus den aktuellen Zahlen des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik (IT) hervor.

Dass das Hausmüllaufkommen drastisch reduziert werden kann, liegt in Händen der Stadt bzw. der Gelsendienste. Organischer Abfall (Biomüll) wird (noch) nicht flächendeckend getrennt gesammelt. 107 Kilogramm pro Bürger im Schnitt, so rechnet das Landesamt für Datenverarbeitung vor, könnte damit die Müllmenge pro Bürger jährlich gesenkt werden.

Nach langer Diskussion soll nun die Biotonne kommen. Allerdings erst im Jahr 2015. Bis dahin sind noch Einzelheiten zu klären. Seit 2009 läuft ein Pilotversuch in Horst, Heßler und Beckhausen. Es geht bei der flächendeckenden Einführung der Biotonne auch um die Frage, ob ein Anschlusszwang per Satzung geregelt werden soll. Nach dem jetzigen Stand der Dinge wollen die Gelsendienste es jedem selbst überlassen, ob er eine Bio-Tonne vor die Haustür stellt.

Gewachsenes Sperrmüllabkommen

In den hauseigenen Statistiken der Gelsendienste wird eine Reduzierung der Gesamtabfallmengen von 2,73 Prozent (von 2011 auf 2012) auf insgesamt 185.014,80 Tonnen festgestellt. Allerdings ist hier auch der gewerbliche Abfall mit eingerechnet, der teilweise erheblich zurückging.

Deutlich zugenommen, und zwar um fast ein Drittel auf 7878,70 Tonnen, hat das Sperrmüllaufkommen. 29.044,21 Tonnen Bauschutt und Bodenausbub (+16,86) wurden 2012 gesammelt. Die Summe der Baustellenabfälle reduzierte sich um 25,96 Prozent auf 10.865,48 Tonnen. Die Menge des Hausmülls wird für 2012 mit 72.633,01 Tonnen (-3,76) beziffert. Nach Angaben der Gelsendienste seien aber die Landeszahlen nicht korrekt. Dort werde die gesamte Sperrmüllmenge erfasst. „Tatsächlich“, so Betriebsleiter Heinz Nadorf, „sammeln wir mit dem Sperrmüll auch Holz, das wir weiterverwerten.“ Diese Menge (ca. 5085 Tonnen für 2011) müsse daher streng genommen herausgerechnet werden, weil dies kein Abfall im klassischen Sinne sei.

Aber auch damit würde Gelsenkirchen weiter ganz unten auf der Liste der Müllvermeider in NRW rangieren.