Gelsenkirchen.

Beim Turmspringen gibt es verschiedene Schwierigkeitsgrade. Man kann sich für den einfachen Fußsprung oder den komplizierten Handstandsprung mit Salto und Sahne entscheiden. Wäre der Abi-Ball eine Turmspringübung, der Schwierigkeitsgrad, den das Ricarda-Huch- und das Grillo-Gymnasium gewählt haben, wäre nicht zu überbieten.

Zwei Schulen, vier Stufen, eine Party. Heißt: 280 Schüler plus Mama, Papa, Freund, Freundin, Bruder, Schwester o.ä.. Um den Sprung ins Blaue dennoch zu meistern, hat sich das Abi-Ball-Komitee Hilfe geholt. Christian Albrecht (20) ist Inhaber der Firma „Cross Entertainment“, sein Metier: Die Planung von Veranstaltungen.

Schon drei Mal hat der ehemalige Grillo-Schüler, der sich 2010 selbstständig gemacht hat, bei der Organisation des Abi-Balls Unterstützung geleistet. „Natürlich ist das eine persönliche Angelegenheit und kein großes Geschäft“, sagt er. Es geht um Spaß, Verbundenheit und Unterstützung.

Roten Faden vorgeben

Ganz praktisch sieht Albrechts Hilfe so aus, dass er den roten Faden vorgibt und auf kleine Tücken aufmerksam macht, die von Laien – und das sind Schüler, die erstmals mit einer solchen Organisation zutun haben nun mal – schnell übersehen und falsch eingeschätzt werden. „Das Gefährlichste sind Agenturen, die mit speziellen Abi-Angeboten locken, die durch versteckte Klauseln aber ganz schnell zu einer Abzock-Falle werden können“, erklärt er.

So bauten die Schüler nicht auf schmackhaft machende Online-Angebote, sondern auf Albrechts Erfahrung. Solide Entscheidung.

Der startete sofort durch, legte beispielsweise in punkto Location eine Liste vor, aus der dann der passende Partyort gewählt wurde. Am Ende wurde es der Ruhrcongress in Bochum, gefeiert wird am 12. Juli. „Wegen des doppelten Jahrgangs musste man sich in diesem Jahr besonders früh kümmern, das haben wir getan und somit eine passende und preislich realistische Location gefunden“, berichtet er.

Entscheidungen und Umsetzungen liegen ganz beim Komitee

Auch in Sachen Kosten gibt Albrecht die Standards vor. „Ich habe ihnen gezeigt, wie eine Kostenkalkulation und ein Kassenbuch aussieht, was sie bei dem Abschluss einer Versicherung, bei Gema-Gebühren oder bei der Buchung eines DJs für Preise oder Angebote erwarten können“, berichtet er.

Inhaltlich halte er sich jedoch völlig raus. „Ich zeige nur Möglichkeiten auf, achte auf den Zeitplan, gebe dann und wann einen kleinen Stups und behalte den Überblick – die Entscheidungen und Umsetzungen liegen ganz beim Komitee“, versichert er.

Der Mann hinter der Bühne

Auch beim Abi-Ball selbst will er unterstützend tätig sein. Als Mann hinter der Bühne übernimmt er das „Stage-Management“. „So behalte ich den Programmablauf im Blick, kann über einen Knopf im Ohr dem Moderator Bescheid geben, damit er in der Zwischenzeit auch selbst was von seinem Abi-Ball hat“, erläutert er.

Die Weichen für ein Gelingen des Riesen-Abi-Balls, sind also gestellt. Nun muss aus der Plicht nur noch die Kür werden.