Gelsenkirchen.

Gelsenkirchen hat ein Hauptstraßenproblem. Es gibt zu wenig Verbindungen, fast schon egal in welche Himmelsrichtung, die intensiven Verkehrsbelastungen standhalten können. Und die, die es geben würde, sagte jetzt Stadtdirektor Michael von der Mühlen, seien in die Jahre gekommen.

Dazu zählt die Bismarckstraße, die neben der Kurt-Schumacher-Straße eine wichtige Nord-Süd-Achse im östlichen Teil der Stadt darstellt. Die Menschen, die hier leben und arbeiten, wissen nur zu genau, was es heißt, mit den Einschränkungen umgehen zu müssen, die die Sanierung einer solchen Trasse mit sich bringen kann. Etwa enorme Verzögerungen durch die Insolvenz der Firma, die den 2. Bauabschnitt ausführte.

Läuft nun alles gut, kann vielleicht Ende des Jahres mit dem dritten Bauabschnitt begonnen werden, der von der Parallelstraße bis zur Straße Auf der Hardt bzw. Albenhausenstraße reicht. Angekündigt sind zweieinhalb Jahre für 300 Meter Streckenlänge, im Idealfall. Das erschien selbst den Mitgliedern des Verkehrs- und Bauausschusses so enorm, obwohl sie mit dem Thema vertraut sind, dass sie über alle Fraktionen hinweg darüber nachdachten, vielleicht doch nach einer anderen Lösung zu suchen. Etwa einer Vollsperrung für ein gutes Jahr.

Bewilligungsbescheid liegt vor

Das würde eine Zeitersparnis von einem halben Jahr bringen und 500 000 Euro weniger kosten. Oder eine wechselseitige Befahrung der Baustelle unter den drei dort vorhandenen Brücken. Die aber nicht möglich ist, weil der Platz nicht ausreicht, um dort auch noch Radfahrer und Fußgänger unterzubringen, die jederzeit auf den Bahnsteig gelangen müssen.

Es waren die eindringlichen Worte von Stadtdirektor Michael von der Mühlen, die eine weitere Verzögerung verhinderten. „Die Verwaltung hat alle Optionen geprüft. Sowohl hinsichtlich der möglichen Bauweisen als auch der Einrichtung der Umleitungen.“ Der Bewilligungsbescheid sei da, die Planungen aufgestellt. „Haben Sie den Mut, das Konzept passieren zu lassen“, appellierte er.

Vor allem die Einbahnstraßenlösung in Richtung Südstadt und die Umleitungen störten. Was die Einbahnstraßenregelung angeht, löste von der Mühlen die Bedenken einiger Ausschuss-Mitglieder mit dem Hinweis auf, dass die Feuerwehr sonst nicht ihre vorgeschrieben kurzen Anfahrtszeiten einhalten könne. Zwei andere Umleitungslösungen, erläuterten der Stadtdirektor und Dr. Wilfried Wiedemann, Referatsleiter Verkehr, seien entweder nicht praktikabel oder zu teuer.

Kommentar: Augen zu und durch

Gibt es eine andere Lösung, um den Menschen, die in Bismarck leben, ein wenig von ihrer Belastung zu nehmen? Leider nicht. Sie ist nicht erkennbar, ohne andere, kapitale Probleme auszulösen.

Diese 300 Meter Straße haben es einfach in sich. Gerade auch, weil unter den Brücken angesichts des hohen Grundwasserspiegels, der dort vorhanden ist, eine besondere Trogbauweise stattfinden muss. Wird dem nicht Rechnung getragen, ärgern sich später mal alle, die nach der Sanierung dort herfahren wollen und sie für die Durchfahrt unter den zwei DB- und der A42-Brücke bei Starkregen ein Amphibienfahrzeug benötigen.

Was bleibt am Ende also noch übrig als: Augen zu und durch!!