Gelsenkirchen. . Vivawest lenkt darauf beim Thema „Bergmannsglück“ ein und will Hallenneubau in Gelsenkirchen diskutieren
Politikern wird gern mal vorgehalten, um den heißen Brei herum zu reden. Wer am Mittwoch den Vorsitzenden des Ausschusses für Stadtentwicklung und Planung, Dr. Klaus Haertel (SPD), erlebte, der wurde eines Besseren belehrt. „Politische und wirtschaftliche Berechenbarkeit sind mir ein hohes Gut“, mahnte der Politiker an, „nehmen Sie das bitte mit auf den Weg!“
Der Groll in der Stimme war nicht zu überhören, adressiert war der Tadel an den Geschäftsführer von Vivawest Dienstleistungen, Dietrich Schulz. Er verließ darauf leise die Versammlung. Schulz war nach Meinung Haertels im Sachstandsbericht „lapidar darüber hinweg gegangen, dass die Bergmannsglücker Vereine – zumindest nach aktuellem Stand – auf dem im Umbau befindlichen Zechengelände keine Heimat mehr finden; „entgegen der getroffenen Vereinbarung“. Hintergrund dessen war die Aussage Schulz’, dass sich die Vereine mit dem für Kultur und Freizeit offerierten Zechenschalthaus/Fördermaschinengebäude nicht so recht haben anfreunden können. Und die ebenfalls vorab schon ins Auge gefasste Alternative, eine neue Leichtbauhalle zu errichten, wurde von Vivawest einfach fallen gelassen.
"Geschichte des Bergbaus schon ausreichend gewürdigt"
Die CDU ficht diese „Friss-oder Stirb-Mentalität“ (Haertel) nicht an. Guido Tann, der Vorsitzende des Union-Kreisverbandes, sagte: „Uns ist es wichtig, dass dort in erster Linie neue Arbeitsplätze entstehen und die Stadt zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen generiert.“ Wenn Wünsche nicht erfüllt würden, sei das zwar traurig, aber zu verschmerzen. „Denn die Geschichte des Bergbaus wird im nahen Umfeld im Museum Buer und Nordhausen schon ausreichend gewürdigt.“
Der sanfte Druck Dr. Klaus Haertels bewirkte aber immerhin, dass Vivawest, RAG Montan Immobilien und die Stadt sich zeitnah zusammen setzen werden, sagte eine Sprecherin von Vivawest. Man werde dabei über die Errichtung einer Leichtbauhalle diskutieren.