Gelsenkirchen. . Gelsenkirchener Künstler Wolfgang Sternkopf will Kollegen für das Thema „Kunst und Demenz“ gewinnen. Positive Erfahrungen in Workshops mit dementen Teilnehmern
Unter dem Motto „GE-meinsam leben mit Demenz“ widmet sich die Stadt in einer Aktionswoche im Juni der Alterserkrankung. Der Gelsenkirchener Künstler Wolfgang Sternkopf befasst sich seit sechs Monaten mit dem Thema Demenz und Kunst. Er wünscht sich eine Annäherung des künstlerischen Schaffens. In einigen Workshops hat er mit dementen Teilnehmern gearbeitet, will auch andere Künstlerkollegen sensibilisieren für das Thema „Kunst & Demenz nicht vergessen.“ Wir sprachen mit ihm.
Welche Erfahrungen haben Sie gemacht bei der Zusammenarbeit mit dementen Personen?
Wolfgang Sternkopf: Ich habe gemerkt, wie wohl sich die Menschen in den Workshops gefühlt haben. Es ist wichtig, Vertrauen aufzubauen, um sie für eine Mitarbeit zu gewinnen. Dazu eignet sich die bildende Kunst als vermittelndes Medium sicherlich besonders.
Sie wollen auch andere Künstler für das Thema Demenz erwärmen?
Sternkopf: Ja. Der städtische Seniorenbeauftragte Dr. Wilfried Reckert hatte mich angesprochen, ob ich nicht auch andere Künstlerkollegen für das Thema begeistern könnte. Denn ich hatte ja bereits positive Erfahrungen in den Workshops mit dementen Teilnehmern gemacht.
Wie wollen Sie die Kollegen überzeugen?
Sternkopf: Ich möchte Künstler im Rahmen eines Workshops in meinem Atelier erreichen, ihnen über meine Erfahrungen berichten und sie für das Thema begeistern. Kunst bietet eine hervorragende Möglichkeit, die Sinne zu wecken.
Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit vor?
Sternkopf: Wir könnten künstlerisch orientierte Aktionen auf das Thema Demenz abstimmen, Initiativen und Projekte transparent machen und vernetzen.
Wo könnten die Workshops stattfinden?
Sternkopf: Wir müssen uns mit Trägern zusammensetzen und dann versuchen, Standorte für die Workshops zu finden. Sie sollten ebenerdig und leicht erreichbar sein.
Ist das Thema Demenz in der Öffentlichkeit präsent genug?
Sternkopf: Ich glaube, da gibt es noch einiges zu tun. Auch wir Künstler müssen versuchen, die Öffentlichkeit zu erreichen und für das Thema Demenz, verbunden mit einem anderen Bild der Krankheit, zu sensibilisieren.
Bauen Sie auch auf eine städtische Unterstützung?
Sternkopf: Ja. Die VHS Gelsenkirchen unterstützt nicht nur die Aktionswoche „GE-meinsam leben mit Demenz - Kampagne für Gelsenkirchen“ sondern ist auch Partner in meinem Projekt.