Gelsenkirchen. Immer neue Hinweise auf Schmuddelecken und achtlos weg geworfene Dinge gab es auch am Dienstag. Ein beherzter WAZ-Leser ergriff die Initiative – und sammelte Schnapsflaschen. Die Müllbeute hat er fotografiert.
„Das Tunnelbauwerk lässt den bislang durch die Fahrbahn zerschnittenen Stadtteil Erle wieder zusammenwachsen. Eine attraktive rund 19.800 Quadratmeter große Grünanlage erlaubt den Anwohnern nun ein angenehmes Überqueren der Autobahn. Dazu wurden Wege in einer Gesamtlänge von 410 Metern geschaffen (...).“
Die Beschreibung im Internet liest sich fast wie eine Naherholungswerbung. Den aktuellen Zustand des „Deckels“ indes beschreibt Karl W. kurz und knapp mit „Hundeklo“. Gemeinsam mit seiner Freundin erkunde er gerne zu Fuß die Gegend, erzählt er. So auch am vergangenen Sonntag. Zwar wohnt Karl W. schon lange in Erle, den begrünten „Deckel“ hatte er bis dahin aber noch nicht besucht.
Müll zu Hause entsorgen
Will er auch nie wieder. „Ich war erschrocken“, sagt er. Die gesamte Wiese werde als Hundeklo regelrecht missbraucht. „Der Anblick hat mich angekotzt.“ Der Gelsenkirchener nimmt da kein Blatt vor den Mund. Er fragt, ob die Stadt dort vielleicht einen Tütenspender für Hundekot aufstellen könnte?
Anke Oesterle schreibt der Redaktion: „Man kann natürlich bemängeln, dass Müllbehälter an den Haltestellen fehlen, die die Kinder dazu verleiten, ihren Müll im nahe gelegenen Briefkasten zu entsorgen. Meine Eltern haben mir beigebracht, bei fehlenden Papierkörben den Müll in die Tasche zu stecken und zum nächsten Papierkorb zu tragen oder zu Hause zu entsorgen.“ Auch sie rege sich über Müll auf. „Speziell am Übergang Horster Straße zum Bahnwärterhäuschen. Das Bahnwärterhäuschen hübsch erhalten, aber der Müll drumherum wirkt eher abstoßend. Leider auch kein Aushängeschild. Trotz vorhandener Müllbehälter.“
Über 40 Schnapsflaschen gesammelt
Ein Aufreger sind auch für sie Hundehaufen, „die mitten auf der Trasse liegen“. Anke Oesterle: „Von dem leerstehenden Mehrfamilienhaus an der Emil-Zimmermann-Allee/Ecke Horster Straße möchte ich gar nicht reden. Ein Schandfleck durch und durch. Eingeschlagene Fenster, Sprayer waren auch am Werk, furchtbar.“
WAZ-Leser Reiner Mönkemöller hatte bereits über die Müllsituation in Bismarck berichtet, „und dass ich nahe eines Grundstücks Op de Bredde gegenüber eines Spielplatzes viele Wodkaflaschen entdeckt habe“. Vergangenen Samstag hat er die Initiative ergriffen und die meisten Flaschen aus der Grünanlage eingesammelt. Das Ergebnis: „Es sind über 40 Wodka- und andere Schnapsflaschen. Es ist zu vermuten, dass hautsächlich eine Person dies der Umwelt antut“, teilte er der WAZ-Redaktion gestern mit.