Gelsenkirchen. .

Die Klagen von Bürgern, die sich über zunehmende Vermüllung in verschiedenen Straßenbereichen und Grünanlagen beschweren, nehmen zu. Die Redaktion hatte Bewohner aufgerufen, ihre Umgebung mit kritischen Blicken zu betrachten und auf Dreckecken zu achten. Doch nicht nur in der WAZ-Redaktion beschweren sich Bürger über zugemüllte Plätze oder verschmutzte Anlagen. Auch bei den städtischen Saubermännern von Gelsendienste rufen empörte Bewohner an, die den Dreck in ihrer Umgebung beklagen.

Sperrmüll befinde sich regelmäßig an der Hiberniastraße, kritisiert Christina Hense das Verhalten einiger Anwohner. Ein Lebensmittelhändler stapele leere Kisten an der Hauswand. Bei Wind löse sich das Problem von selbst. Sie fragt sich, ob nicht das Ordnungsamt eingreifen müsse, da der Müll Ungeziefer anziehe und die Ladentür meist offen stehe. Auf einem Grundstück in der Nähe der Straße op de Bredde entdeckte Rainer Mönkemöller 20 Wodkaflaschen. Auch neben der Sparkasse an der Bickernstraße seien die Grünflächen voller Müll. Der Gelsenkirchener überlegt, ob er mit seiner Frau die Stadt verlassen soll. Die Politik müsse reagieren, fordert der Leser. Es sei eine Schande, wie Bürger mit der Natur umgingen.

Schädigung der Allgemeinheit

Als Drecksnest bezeichnet Dagmar Lauer-Dorlöchter den Bereich am Schalker Markt zwischen der Spielhalle und einer Gebetsstube. Unter der Berliner Brücke türmten sich häufig die Müllberge. „Gemeinsam mit meinen Kolleginnen fegen wir morgens , beseitigen Flaschen und Papier.“ Die Anwohnerin vermisst eine Kontrolle durch Gelsendienste, ob die Arbeiten auch ausgeführt worden seien. Jeden Montag, so lautete die Auskunft, werde morgens gefegt und Müll entsorgt.

Die Dreckecken beschäftigen auch die Politik, wie SPD-Ratsfrau Birgit Welker versichert. Die Politikerin, die auch Vorsitzende des Betriebsausschusses Gelsendienste ist, spricht von einem guten Verhältnis zu dem städtischen Müll-Entsorger. Auch wenn der Verkehrsüberwachungsdienst und die Müllwagenfahrer ständig auf Verunreinigungen achteten, sei man auf die Mitarbeit der Bevölkerung angewiesen. Welker: „Um die Erreichbarkeit zu verbessern, sollen jetzt unter anderem auch Aufkleber mit den Rufnummern der Gelsendienste auf die Mülltonnen kommen.“ Auch im Internet und über Infobroschüren könnten die richtigen Ansprechpartner gefunden werden. Wer den Müll dort hinwerfe, wo er nicht hingehöre, schädige auch die Allgemeinheit. Welker: „Die Entsorgung geht zu Lasten aller Gebührenzahler.“ In der Sitzung des Betriebsausschusses Gelsendienste will Birgit Welker das Thema erneut behandeln.

„Wir reagieren auf Beschwerden“

Auch Gelsendienste machen die zunehmenden Klagen der Bürger betroffen. „Wir reagieren auf alle Beschwerden und Anregungen“, versichert Pressesprecherin Stefanie Genthe. Da Mitarbeiter nicht Streife fahren – wer will das bezahlen? – ist das Unternehmen dankbar für jede Information. Genthe: „Wir bemühen uns, so schnell wie möglich zu helfen. Es gibt einen Pflegeplan, den wir auch einhalten.“ Erreichbar ist das Unternehmen mo-fr zwischen 8 und 18 Uhr unter 95420.

Stefanie Genthe weist private Grundstücksbesitzer auf einen zusätzlichen Service hin: „Gibt es ein Müllproblem, können Eigentümer uns als Dienstleister beauftragen, den Abfall zu beseitigen.“

Wer Sperrmüll abholen lassen möchte, der sollte sich unter 954 4777 einen Termin geben lassen. Die durchschnittliche Wartezeit beträgt eine Woche. Wer seinen Sperrmüll zu früh auf der Straße deponiert, riskiert ein Ordnungsgeld.

Frühestens um 12 Uhr am Tag vor der Abholung und spätestens um 7 Uhr am Abholungstag muss der Müll bereit liegen. Weitere Informationen unter www.gelsendienste.de