Gelsenkirchen. . In Sachen Überalterung steht Gelsenkirchen seinem Bundesland in nichts nach. Der Anteil der Hochbetagten an den Senioren hat sich laut IT.NRW seit 1976 simultan beinahe verdoppelt.

Ende 2011 lebten in Nordrhein-Westfalen rund 3,6 Mio. ältere Menschen über 64 Jahre. Insgesamt leben in dem Bundesland 17,8 Mio. Menschen. Für Gelsenkirchen gilt: 38.124 Einwohner von zusammen 256.652 sind älter als 64 Jahre. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT NRW) als statistisches Landesamt anlässlich des heutigen Tages der älteren Generation mitteilt, war etwa jeder fünfte Einwohner (20,3 Prozent) mindestens 65 Jahre alt. In Gelsenkirchen sind es mit 20,9 Prozent sogar noch ein bisschen mehr.

Vor zehn Jahren (2001) hatte dieser Anteil in NRW noch bei 17,4 Prozent, in GE im Jahr 2000 bei 19,5 Prozent gelegen. Vor 35 Jahren (1976) waren im Bundesland 14,1 Prozent, in Gelsenkirchen 15,3 Prozent der Bevölkerung älter als 64 Jahre. Von 1976 bis 2011 ist der Anteil der Senioren an der Gesamtbevölkerung in NRW um 6,2 Prozent angestiegen, in der Stadt um 5,6 Prozent.

73,4 Prozent zwischen 65 und 79 Jahre alt

Rund drei Viertel (73,4 Prozent) der älteren Menschen waren Ende 2011 zwischen 65 und 79 Jahre alt, ein Viertel (26,6 Prozent) war 80 Jahre oder älter. Der Anteil der „Hochbetagten“ an den Senioren hat sich in den letzten Jahrzehnten fast verdoppelt: Ende 1976 hatte ihr Anteil noch bei 14,1 Prozent gelegen.

In Gelsenkirchen waren Ende 2011 mit 71,1 Prozent der Senioren nur geringfügig weniger Menschen als in NRW zwischen 65 und 79 Jahre alt. 80 Jahre oder älter waren hier 28,9 Prozent. Im Vergleich zu 1976 hat sich der Anteil der Hochbetagten wie im Bundesland auch beinahe verdoppelt, nämlich auf 15,1 Prozent.

42.424 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

42.424 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren leben in Gelsenkirchen, in NRW sind es etwas mehr als 3 Mio. Das entspricht vor Ort einem Prozentsatz von 16,5, im Bundesland von 16,8. Im Jahr 1976 betrug der Anteil der Minderjährigen noch 23,2 Prozent: 73.625 von damals 317.984 Gelsenkirchenern waren noch keine 18 Jahre alt.

Gravierendster Einbruch in den 80er-Jahren 

Den gravierendsten Einbruch beim „Nachwuchs“ verzeichnete die Stadt der 1000 Feuer in den 80er-Jahren. Lebten laut Statistischem Bundesamt 1980 noch 64.858 Minderjährige in der Stadt – bei 304.401 Einwohnern entsprach das 21,3 Prozent – waren es 1990 nur noch 51.782, was bei 293.714 Einwohnern nur noch einen Prozentsatz von 17,6 bedeutete. Auch hier decken sich die Werte von Gelsenkirchen mit denen von Nordrhein-Westfalen.

Die höchsten Seniorenanteile weisen Bad Sassendorf im Kreis Soest (30,9 Prozent). Von den kreisfreien Städten hatte Mülheim an der Ruhr (24,1 Prozent), von den Kreisen der Kreis Mettmann (23,1 Prozent) anteilmäßig die meisten Senioren. Der niedrigste Anteil wurde mit 12,1 Prozent für Schöppingen im Münsterland ermittelt.

Älteste Bürgerin feiert 108 Geburtstag

Gelsenkirchens älteste Bürgerin feiert heute Geburtstag. Sage und schreibe 108 Jahre alt wird Johanna Henriette Gruhn, geborene Laux. Das Foto zeigt die Rotthauserin an ihrem Geburtstag im vorletzten Jahr.

Ein Kuchen, Kaffee und eine kleine Feier im Rahmen der Liebsten stehen für heute auf dem Programm. Johanna Gruhn gehört zu 31 Gelsenkirchenern, die das 100. Lebensjahr überschritten haben. 27 davon sind Frauen (Stand 2012).

Am 4. April 1905 wurde sie als mittlere von drei Schwestern geboren. Der Vater war Leibdiener des belgischen Dahlbusch-Generaldirektors. Als Mädchen arbeitete Johanna erst im Haus an der Briesenstraße und später im Kasino mit Festsaal an der Rotthauser Straße mit. Seit 1974 wohnt Johanna Gruhn an der Karl-Mayer-Straße.

Eine Karte vom Bundespräsidenten

War die Rotthauserin an ihrem letzten Geburtstag noch bei verhältnismäßig guter Gesundheit, fordert ihr stolzes Alter nun Tribut. Mit ihren Kindern Ingrid (70) und Klaus (79) wird sie heute dennoch im Kreise ihrer Bekannten feiern. Und eine Karte vom Bundespräsidenten wird es auch wieder geben, so wie in den letzten Jahren schon. (frag)