Gelsenkirchen. Von frühzeitigen Anmeldungen über Sicherheitsvorkehrungen bis zum Schutz von Tieren und Umwelt. Die WAZ Gelsenkirchen hat nachgefragt, worauf man beim Abbrennen eines Brauchtumsfeuers achten sollte.
„Das Osterfeuer auf Hof Holz gehört zu Ostern wie der Weihnachtsbaum zu Weihnachten“, heißt es auf der Internetseite des integrativen Betriebs aus Beckhausen. In der Tat ist das Abbrennen von Feuer zu Ostern eine allseits beliebte Tradition, die auf heidnische Bräuche zurückgeht und den Winter „vertreiben“ soll. Um mit diesem Brauchtum jedoch weder Mensch noch Tier noch Umwelt zu schaden, sollten einige Regeln beachtet werden.
Nur öffentliche Veranstaltungen
Wer in Gelsenkirchen ein solches Osterfeuer entzünden möchte, muss dieses deshalb zuvor beim Referat Umwelt anmelden. „In diesem Jahr wurden 44 Osterfeuer genehmigt“, sagt Stadtsprecher Oliver Schäfer. Voraussetzung ist allerdings, dass es sich nicht um eine private Feier handelt. Bereits 2008 hat das Umweltreferat der Stadt die entsprechende Verordnung überarbeitet. Grund: Die hohe Anzahl an Feuern hatte sich negativ auf die Feinstaubbelastung ausgewirkt. Erlaubt sind daher nur noch öffentliche Veranstaltungen. „Das Osterfeuer muss sich also an eine größere Teilnehmerzahl richten und für jedermann zugänglich sein“, erklärt Oliver Schäfer. Veranstalter können zum Beispiel Kirchengemeinden, Vereine, Verbände oder andere öffentliche Einrichtungen sein. Damit die Sicherheit der Besucher gewährleistet wird, ist die Feuerwehr über jeden Ort der Brauchtumspflege informiert.
Reiches Brauchtum
Beim Hof Holz in Beckhausen laufen die Vorbereitungen für das große Osterfeuer am Ostersonntag bereits auf Hochtouren. „Seit mehreren Wochen häufen wir schon Gras- und Holzschnitt von den Bäumen unseres Hofes an“, erzählt Maren Senft von Hof Holz. Verbrannt werde kein behandeltes Holz. „Wir bekommen manchmal Möbelstücke angeboten, die wir für das Osterfeuer verwenden sollen, aber das geht natürlich nicht“, betont Maren Senft. Damit spricht sie Nadine Rattay vom Naturschutzbund Gelsenkirchen wohl ganz aus der Seele. „Denn das Osterfeuer dient nicht dazu, Abfall zu verbrennen“, sagt sie. Außerdem suchten Kleintiere wie Igel, Kröten oder Vögel gerne Unterschlupf in dem oftmals viele Tage zuvor angehäuften Schnittgut. „Kurz vor Entfachen des Feuers muss der Haufen deshalb vorsichtig umgeschichtet werden, damit keine Tiere zu Schaden kommen, die sich dort versteckt haben“, erklärt Nadine Rattay.
Und wenn all das beachtet wird, sollte dem feurigen Osterbrauch auch nichts mehr im Wege stehen.