Gelsenkirchen. Umweltschützer allerorts appellieren wieder, Osterfeuer nicht zur Abfallverbrennung zu nutzen. Derweil laufen die Vorbereitungen für das Brauchtum in Gelsenkirchen auf Hochtouren - allerdings sind es diesmal deutlich weniger Feuer.
Alle Jahre wieder appellieren Umwelt- und Naturverbände an Liebhaber des flammenden Brauchtums, Osterfeuer nicht zur verbotenen (Garten-)Abfallverbrennung zu missbrauchen und mit Rücksichtnahme auf Kleintiere oder unausgeschlafene Igel Brennholz erst kurz vor dem Entzünden aufzuschichten.
Der Trend zum Osterfeuer in allen Größenordnungen scheint in ländlichen Regionen ungebrochen zu sein – in Gelsenkirchen ist die Zahl der angemeldeten und genehmigten Feuer rückläufig. Zumindest im Jahresvergleich. Wurden 2010 noch 56 Feuer registriert, sind es Ostern 2011 nur noch 38 Kultbrände, die mit städtischem Segen zwischen 18 und 22 Uhr die Osterfeiern erwärmen.
Drei Absagen erteilt
Keine privaten Feiern allerdings. Bereits im Frühjahr 2008 hat das Umweltreferat der Stadt die entsprechende Verordnung überarbeitet und genehmigt seither Brauchtumsfeuer ausschließlich im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen, etwa in Kirchengemeinden, Vereinen oder Verbänden. Womit gleich mehrere Effekte erzielt werden konnten. Brauchtum darf weiter gelebt werden, allerdings in erheblich geringerem Maße. Was sich wiederum positiv auf die Feinstaubkonzentration auswirkt.
Drei beantragten Brauchtumsfeuern hat die Stadt nach Worten ihres Sprechers Oliver Schäfer in diesem Jahr ein Absage erteilt. Wen wundert’s: In einem Fall sollte der Scheiterhaufen gar im Naturschutzgebiet direkt am Wald entzündet werden . . .
Feuerwehr ist informiert
Gemessen an den geschätzten Besucherzahlen, werden die größten Osterfeuer in diesem Jahr in der Gemeinde Herz Jesu an der Skagerrakstraße in Hüllen (Samstag, 23. April) und auf dem städtischen Bolzplatz am Thomas-Morus-Weg in Ückendorf Montag, 25. April) entfacht. Hierher laden die Gemeinden St. Josef und St. Thomas Morus ein. Zu beiden Traditions-Events erwarten die Veranstalter jeweils an die 300 Besucher. Geschätzte 200 Teilnehmer sollen es in Buer werden, wenn in der Gemeinde St. Urbanus an der Ludgeristraße am Ostersamstag das Holz in Flammen aufgeht, 250 „Pilger“ erwartet die Kolpingfamilie Buer-Resse an der Brauckstraße 120 am Ostersonntag.
Im vergleichsweise bescheidenen Kreis von geschätzten 30 Leuten feiert der Kleingartenverein am Kußweg in Feldmark am 23. April oder die Frauenhilfe Buer-Sutum an der Harpenstraße in Beckhausen, die am Karsamstag 25 Gäste erwartet. Für alle angemeldeten und genehmigten Osterfeuer gilt unabhängig von der Größe der Scheiterhaufen: Die Feuerwehr ist selbstverständlich über jeden Ort der Brauchtumspflege informiert.