Gelsenkirchen. . Die kommunale Klassenrichtzahl soll kleinere Klassen unter bestimmten Beidnungen ermöglichen, muss aber von Städten erst ab 2014 genutzt werden. Die SPD verhinderte jetzt eine Entscheidung über die Einführung und verschob damit die Entscheidung über die Grundschule bei vielen Kindern auf Juni. Zum Ärger aller Oppositionsfraktionen im Bildungsausschuss.
Konsens sieht anders aus. Allein mit Stimmen der SPD gegen alle anderen Fraktionen im Ausschuss wurde die Entscheidung über die Grundlage, nach der Eingangsklassen in den Grundschulen im Stadtgebiet eingerichtet werden, im Bildungsausschuss von der Tagesordnung genommen. Begründung der SPD: Es gebe Erklärungs- und Diskussionsbedarf, die Ausführungsbestimmungen für die Änderung fehlten noch.
Es geht um die neue kommunale Klassenrichtzahl, die die Bildung kleinerer Klassen ermöglichen soll. Bislang müssen Eingangsklassen 18 bis 30 Schüler zählen, nach der Neuerung 15 bis 29. Dabei nimmt ein Rechenschlüssel 23 Kinder als Durchschnittsgröße an. Die Klassenrichtzahl ist aber erst 2014 verpflichtend.
Konkrete Vergleichszahlen gibt es nicht
Die SPD stimmte dem CDU-Antrag zu, im Ausschuss über Vor- und Nachteile der Richtzahl zu diskutieren. Wobei CDU, FDP und Grüne unisono die SPD aufforderten, die Verantwortung zu übernehmen und der Neuregelung, die Gelsenkirchen mehr Lehrer beschere, zuzustimmen. Die SPD wolle nur nicht selbst die Entscheidung über die Einzügigkeit der Bülseschule treffen, so die Vermutung der Opposition.
Barbara Filthaus (SPD) hingegen betonte, es fehlten noch klare Kriterien zur Verteilung, zu viele Fragen blieben offen, auch bei den Eltern, die bis zuletzt noch Unterschriften gegen die Reduzierung auf eine Klasse gesammelt hätten. Annett Veverka allerdings als Sprecherin der Schulpflegschaft der Bülseschule reagierte prompt: Noch im Ausschuss erwiderte sie, man sei gut informiert und wolle nicht, dass alle Grundschulen in der Stadt auf die Vorteile kleiner Klassen verzichten müssten wegen der Bülseschule. Im Gegenteil: Die Bülse-Eltern seien für die Klassenrichtzahl. Wieviele Lehrer und Eingangsklassen mehr der neue Schlüssel der Stadt tatsächlich beschert, konnten jedoch weder Verwaltung noch Schulaufsicht beziffern. Man wisse aber, dass die Nachbarstädte die neue Chance auf mehr Lehrer ergriffen hätten.
Indes schickte die Junge Union in die Redaktion einen Glückwunsch an die Eltern der Bülseschule: Die SPD habe mit ihrem Stopp die zweite Klasse für sie gerettet.