Gelsenkirchen. .

Sie arbeiten immer im Hintergrund, sind für das Publikum unsichtbar. Doch für die Theatervorstellung sind die Inspizienten lebenswichtig. Einen Blick hinter die Kulissen des Musiktheaters im Revier (MiR) konnten nun rund 25 Besucher werfen. Im Rahmen der Reihe „MiR.Menschen“ wurden diesmal die Inspizienten Christina Aßmann und Björn Peleikis vorgestellt.

Wer auf die Bühne geht, muss an ihrem Arbeitsplatz vorbei. Das Inspizienten-Pult steht direkt neben der Bühne. Ganz in schwarz gehalten und sehr eng, wirkt dieser Arbeitsplatz ein wenig erdrückend, wenn man bedenkt, wie viele Personen im Rahmen einer Vorstellung hinter der Bühne sind. „Sie müssen sich vorstellen, ich sitze mit dem Rücken zum Gang und schaue auf den Monitor, was gerade auf der Bühne passiert. Hinter mir stellen sich dann Personen auf, um zu schauen, wie weit die Vorstellung ist und beginnen sich zu unterhalten, während ich konzentriert meine Arbeit leisten muss“, sagt Björn Peleikis.

Alles muss auf die Sekunde genau stimmen

Die Inspizienten (auch Stage Manager genannt) sind die Schaltzentrale der Vorstellung. Hier läuft alles zusammen und wird an die zuständigen Stellen weitergereicht. „Auf dem einen Monitor sehen wir die Bühne, auf dem anderen das Orchester“, erzählt Christina Aßmann. Mit dem Klavierauszug, also dem gesamten Stück in der Notenfassung, verfolgen sie die Vorstellung. Von Beginn der Bühnenproben sind die Inspizienten mit dabei und gehen mit dem Regisseur das Stück durch.

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U. a. sind sie zuständig für die Lichteffekte. „Wenn Sie hier die Noten sehen, erkennen Sie, dass wir uns da Bemerkungen reinschreiben“, erklärt Aßmann. Auf dem weißen Blatt sind rote Punkte mit Zahlen aufgeklebt. „Hier geben wir das Kommando für die Lichtstimmung 125.“ Über Mikrofone und Lautsprecher sind die Inspizienten mit den einzelnen Abteilungen verbunden, in diesem Fall mit den Beleuchtern. Geht das Kommando „125 ab!“ an die Kollegen, drücken die Beleuchter in ihrer Kabine die vorprogrammierte Lichtstimmung ab. Bei den Vorstellungen werden zwischen 30 und 200 Lichtzeichen gegeben. Alles muss auf die Sekunde genau stimmen. Die Inspizienten müssen daher gelassen sein, wenn mal etwas schief geht.

Natürlich sind auch schon kleine Pannen passiert. Wenn Maschinen ausfallen, wird dies zuerst an die Inspizienten gemeldet. Diese müssen dann organisieren und das Problem an die Verantwortlichen herantragen. „Bis jetzt hat aber immer alles geklappt. Der Zuschauer merkt kaum etwas von Fehlern“, sagt Peleikis. Dass der Beruf den beiden Spaß macht, sieht man ihnen an. Wenn am Ende der Vorstellung dann Applaus ertönt, wissen die Inspizienten, dass auch ein Stück davon ihnen gehört.