Gelsenkirchen.

Das Musiktheater im Revier zieht eine positive Bilanz nach dem Ende der ersten Hälfte der laufenden Spielzeit 2012/13. Die Besucherzahlen sind deutlich in die Höhe geklettert, die Einnahmen ebenfalls, Ausgaben konnten gedrosselt werden.

Damit kommt das Opernhaus dem geforderten Ziel, bis 2016 eine Million des jährlichen Gesamtetats von zurzeit 16,5 Millionen einzusparen, einen Schritt näher.

Um die Einnahmen weiter zu erhöhen, bleibt dem Musiktheater und seinem Publikum eines allerdings nicht erspart: die Erhöhung der Eintrittspreise in der nächsten Spielzeit. Pro Karte werden zwischen vier und neun Prozent mehr fällig. Je preiswerter die Karte heute, desto niedriger die Erhöhung. MiR-Geschäftsführer Dieter Kükenhöner: „Dennoch zählen wir weiterhin zu den preiswertesten und preiswürdigsten Theatern der Region.“

Ballett 25 Prozent mehr Zuschauer

Stück für Stück und Jahr für Jahr weiter an der Sparschraube zu drehen: Diese Chance gibt die Stadt ihrem kulturellen Aushängeschild und verzichtet auf einen radikalen Einschnitt. Ursprünglich sollte bereits im Jahre 2013 eine Million eingespart werden. Nach Gesprächen mit dem Gesellschafter, der Stadt Gelsenkirchen, einigte man sich auf ein Runterfahren der Ausgaben bis 2016.

Kükenhöner will das Sparziel erreichen, „ohne Strukturen zu zerschlagen und ohne Einbußen in der Qualität“. Er sagt aber auch: „Ob wir das Einsparziel erreichen, steht in den Sternen.“

Rund 80 Prozent des Etats fließen in die Personalkosten. Am Haus arbeiten, das Orchester nicht eingerechnet, rund 250 Menschen: „Würde hier gespart, ginge das auf Kosten der Qualität.“ Das Zwischenergebnis dieser Saison spricht für eine hohe Qualität des Theaterbetriebs.

Über 7000 Besucher mehr

Bereits Ende Dezember 2012 lag die Besucherzahl im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 7000 Besucher höher. Die Auslastung im Bereich Oper liegt in der ersten Halbzeit bei rund 75 Prozent. Das Musical „Die Hexen von Eastwick“ ist bislang zu gut 85 Prozent ausgelastet. Immer noch ein absoluter Publikumsmagnet: die wieder auf den Spielplan gesetzten „Comedian Harmonists“.

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Als wahrer Glücksgriff fürs Musiktheater erweist sich das Engagement von Ballettdirektorin Bridget Breiner und ihrer Compagnie. MiR-Intendant Michael Schulz: „Im Ballett haben wir eine Zuschauersteigerung von 25 Prozent, das ist eine Sensation.“ Während die Sonderkonzerte zu fast 100 Prozent ausverkauft sind, liegt die Auslastung der Sinfoniekonzerte nur bei 58 Prozent.