Gelsenkirchen. „Alles nur Show“: Jörg Knör schlüpfte für sein Programm in der Kaue in viele Rollen. Es wurde ein kurzweiliger Abend mit Musik und Malerei.
Hoher Besuch in Gelsenkirchen: In der Kaue trafen am Dienstagabend Angela Merkel, Karl Lagerfeld und Queen Elizabeth aufeinander – stimmlich zumindest. Vor ihm ist kein Prominenter sicher. Kabarettist Jörg Knör scheint fast jeden Prominenten oder Politiker perfekt imitieren zu können. Und nicht nur das: Musiker und Künstler ist er auch.
Direkt zu Beginn wurde das Publikum auf musikalische Art miteinbezogen, indem Knör ein Quiz über Filmmelodien veranstaltete. Da gab es etwa den Soundtrack zu „Titanic“, den es zu erraten galt, inszeniert auf einer Blockflöte – erinnert vielleicht an langweilige Weihnachtsfeiern, doch als Knör anfing, mit seiner Nase zu spielen, waren die Lacher definitiv auf seiner Seite.
Natürlich sprach er aktuelle Themen an, wie etwa den Pferdefleisch-Skandal oder auch die Papst-Frage. Dabei kam er auch auf die unterschiedlichen Stimmlagen von Johannes Paul II und Benedikt XVI zu sprechen, das ging natürlich nicht ohne Imitation: Paul II im Bariton, sein Nachfolger im Sopran.
Eher schwach und ausgelutscht waren Sprüche über Rainer Calmunds Übergewicht, etwa, dass er Passbilder mit Hilfe von Google Earth machen muss. Dem Publikum schien es dennoch zu gefallen, seine teils flachen Sprüche wurden mit Applaus belohnt. Das verwunderte manchmal sogar Knör selbst und fragte das Publikum: „Kommen Sie nicht so oft raus oder warum finden sie das jetzt so lustig?“
Besonders gelungen waren aber die Imitationen von Mario Barth, der keine Pointen bringe, und Altkanzler Gerhard Schröder, der über sein gutes Verhältnis zu Putin sprach.
Heino-Interpretationen
Dass Knör nicht nur gesanglich etwas zu bieten hatte, wie etwa bei seiner Heino-Interpretation, sondern auch ganz schön gut malen kann, bewies er beim Zeichnen eines Wahlplakates für Angela Merkel oder auch eines Porträts von Karl Lagerfeld. Die Gemeinsamkeit beider Bilder war klar die Mundpartie. Die Besucher der ersten Reihen hat es gefreut: Sie gingen mit neuen Kunstwerken nach Hause.
Nach der Show ging es für Knör ins Hotel Maritim: „Noch einmal dort übernachten, bevor es abgerissen wird“, scherzte er.