Gelsenkirchen. Die CDU-Fraktion bemängelt, dass sich die Situation am Hauptbahnhof nicht verbessert habe. Im Gegenteil: Anwohner und Unternehmen vor Ort hätten sich beschwert, weil sie sich durch diverse - teils süchtige, teils kriminelle - Gruppen bedroht fühlen.
Am Hauptbahnhof brodelt’s. Grund genug für eine Sondersitzung des Präventionsrats Neustadt. Zumal es immer wieder Beschwerden von Anwohnern und Unternehmen gegeben hat, die sich durch diverse Gruppen belästigt und bedroht fühlen, wie die CDU mitteilt.
CDU-Bezirksverordnete Barbara Fuest, selbst Anwohnerin, beschreibt den Ist-Zustand mit den Worten: „Hier haben wir es mit unterschiedlichen Gruppenkonstellationen zu tun: zum einen treffen sich am Hauptbahnhof Methadon-Substituierte aus Gelsenkirchen und Essen sowie anderweitig Substanzabhängige. Hinzukommen immer häufiger auch Jugendgruppen, die nicht selten durch Kriminalität auffallen.“ Und Fuest betont weiter: „Von einem subjektiven Sicherheitsgefühl kann hier schon lange nicht mehr gesprochen werden. Natürlich sind wir uns alle darüber im klaren, wie schwierig und komplex die Situation ist, aber sie bedarf endlich einer Verbesserung.“
Totzeck: „Von der Verwaltung belogen“
Die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion, Christina Totzeck, redet Klartext: „Wir fühlen uns von der Verwaltung belogen.“ Bereits während der letzten Haushaltsdebatte habe die CDU auf den Missstand am Hauptbahnhof aufmerksam gemacht und entsprechende Anträge gestellt. Totzeck: „Von der Verwaltung wurde uns versichert, dass das Versorgungsangebot völlig ausreichend sei und man die Problematik längst beseitigt habe. Das war schlichtweg gelogen.“ Die Verwaltung habe ihrer Einschätzung nach gar keine Idee, wie man die Situation verbessern könne.
Aus Sicht der CDU-Fraktion ist die neue Besetzung des Vorsitzenden durch den SPD-Stadtverordneten Manfred Peters übrigens eher unglücklich. Jedenfalls meint die CDU-Stadtverordnete Annelie Hensel: „Wir haben den Eindruck, dass Herr Peters durch sein Mandat befangen ist. Der gemeinsame Beschluss des Präventionsrates, einen öffentlichen Brief an den Oberbürgermeister zu schreiben, wurde nun durch Herrn Peters einfach übergangen. So stellen wir uns die Zusammenarbeit nicht vor.“