Gelsenkirchen.

Die Bilanz der Neuen Philharmonie Westfalen nach der ersten Hälfte der Spielzeit 12/13 kann sich sehen lassen. Große Opern im Musiktheater, attraktive Symphoniekonzerte in den Sälen der Trägerstädte Gelsenkirchen, Recklinghausen und Unna und Gala-Produktionen an Gastspielorten wie Köln, Berlin oder Zürich liegen hinter dem Klangkörper.

Große Ereignisse stehen noch bevor. Im Herbst zum Beispiel eine Tournee mit Opernstar Angela Gheorghiu. All das dokumentiert eine hohe Auslastung knapp am Limit des Machbaren und damit eine einträgliche Einnahmesituation.

Flexibles Reagieren auf den Markt

Intendant Stephan Popps Bilanz zur aktuellen künstlerischen Situation fällt darum ebenso positiv aus wie die von GMD Heiko Mathias Förster. Popp: „Das Orchester steht in voller Blüte. Es ist wegen seiner Größe in der Lage, parallel Oper und Konzerte zu bestreiten, flexibel auf den Markt zu reagieren.“ Der Verweis auf die hohe Auslastung hat seinen Grund, ist er doch beredtes Dokument dafür, dass der Status quo bei der personellen Führungsstruktur ein guter ist.

Was auch das actori-Gutachten bestätigt: Je nach Synergie- und Risikobewertung geht es von jährlichen Einsparmöglichkeiten zwischen 185.000 und 340.000 Euro aus, hätten Musiktheater und Orchester nur noch einen Intendanten und einen Chefdirigenten. Der Gutachter macht aber auch auf mögliche „gegenläufige Effekte wie z.B. Gewinneinbußen auf dem freien Konzertmarkt“ aufmerksam. Dieses Risiko sieht auch Dirigent Förster und verweist auf die gleiche Einschätzung der NRW-Kulturministerin Schäfer: „Sie hat in einem Brief an den Vorstand eindeutig geäußert: Macht weiter so!“ Der vor 17 Jahren eingeschlagene Weg, als Gelsenkirchener und Recklinghäuser Orchester fusionierten, sei ein gelungener.