Gelsenkirchen.
Was wäre eine Stadtgesellschaft ohne ihre Kultur und die Kulturschaffenden? Ein ganzes Stück ärmer auf jeden Fall. Darum ist es in Gelsenkirchen inzwischen gute Tradition, dass einmal im Jahr zum Familientreffen der kreativen Köpfe in den Kulturraum „Flora“ eingeladen wird.
Auch diesmal lockte der Kulturempfang jede Menge Künstler, Kulturpolitiker und Veranstalter in den Raum an der Florastraße.
Im Mittelpunkt stand, wie in den Vorjahren auch, die Begegnung: das Gespräch, der Austausch von Tipps und Terminen, von unterschiedlichen Einschätzungen, von Wünschen und Anregungen. Auch Tradition: Kulturdezernent Dr. Manfred Beck servierte einen Rückblick auf das vergangenen und einen Ausblick auf das neue Jahr.
Ausblick und Rückblick
Zuvor aber demonstrierte der musikalische Nachwuchs der Stadt, was von ihm schon heute und erst recht in den nächsten Jahren zu erwarten ist. David Sarazhynski an der Geige und Noah Reis-Ramma am Flügel, beide Schüler der Städtischen Musikschule, begeisterten mit einer souveränen Interpretation des 1. Satzes aus der Violinsonate in F-Dur von Händel und dem flotten Czardas für Violine und Klavier von Vittorio Monti. Ein tolles Team, das im vergangenen Jahr bereits den 1. Regionalpreis im Wettbewerb „Jugend musiziert“ gewann.
Das 13-jährige Gesangstalent Sophie Schwerthöffer, Schülerin der Gelsenkirchener Opera School, beeindruckte mit dem eigens für sie komponierten Song (Chris Seidler) „La Via per la Luce“. Auch Sophie ist erfolgreiche „Jugend musiziert“-Teilnehmerin. Wiltrud Apfeld, Leiterin der „flora“, wünschte den drei jungen Künstlern viel Erfolg auf der weiteren musikalischen Laufbahn.
Manfred Beck schließlich hob bereits im vergangenen Jahr Geleistetes hervor, erinnerte auch an Erfolge des Kulturhauptstadtjahres, die bis heute fortwirkten. Als gelungene Beispiele nannte er den Zusammenschluss der Ruhr-Museen und die Reihe „Mord am Hellweg“.
Ai Weiwei und Blobster
Über die kulturelle Bildung, die Gelsenkirchen seinen Bürgern anbiete, zum Beispiel mit Hilfe des Kulturrucksacks, sagte Beck: „Was wir auf diesem Gebiet leisten, kann sich sehen lassen.“
Beim Thema Kunst und Kultur in der Regionalentwicklung hob der Dezernet die geplante Ai Weiwei-Zeltaktion am Emscherufer hervor und das Engagement von Künstler Gereon Krebber, dessen „Blobster“ demnächst die Kulturmeile in Buer zieren wird: „Kunst muss Diskussionen auslösen, sonst wäre sie langweilig.“ Diskutiert und geplaudert wurde schließlich noch lange in der „flora“.