Gelsenkirchen. . In einer Projektwoche lernten die Schüler der Glückaufschule in Gelsenkirchen-Ückendorf das afrikanische Leben kennen. Zum krönenden Abschluss führten sie ein Musical auf: trommelnd, versteht sich.

In der Turnhalle der Glückaufschule wimmelt es von Affen, Muscheln, Bäumen und Kürbissen. Die verkleideten Grundschulkinder stehen kurz vor ihrem großen Auftritt. Trommelmeister Hawi war eine Woche lang zu Gast und erzählte den Kindern vom Leben in Afrika. Im Musical „Das Geheimnis der Zaubertrommel“ spielt jeder von ihnen eine musikalische Rolle.

Die Geschichte handelt von der Suche nach der Zaubertrommel. Auf ihren Weg kommen „Juju und Siyabonga“ an mehreren Stationen vorbei. Dort müssen sie verschiedene Aufgaben erfüllen. Der Wald beispielsweise bittet sie darum, die Natur zu schützen. Nur dann erhalten sie das kostbare Stück Holz, das sie einen Schritt näher an die Zaubertrommel bringt. Weitere Stationen sind die gefährlichen Krokodilen, Kürbisse und Muscheln. Am Ende finden sie die Zaubertrommel und sie merken, dass es nicht auf die Trommel an sich ankommt, sondern auf die Freundlichkeit und die Versprechen, die sie zuvor geleistet haben.

„Trommeln macht Spaß und hält fit"

Jedes Kind konnte sich aussuchen, welche Rolle es spielen wollte. Tim (10 Jahre) ist ein Affe: „Da kann man so viel und so laut trommeln“. Doch ein Affe muss nicht nur trommeln können, sondern auch nach einem Affen aussehen. Dazu wurden Masken aus Tonpapier gebastelt und Schürzen mit Schwänzchen aus Krepppapier angefertigt. Die Muscheln und die Krokodile tragen Plastiksäcke, die mit Tonpapier geschmückt sind.

Trommelmeister „Hawi“ Javier Valentin-Gamazo reist durch die ganze Republik, um den Kindern nicht nur die afrikanische Kultur, sondern auch Rhythmusgefühl und Koordination beizubringen. „Trommeln macht Spaß und hält fit. Die Kinder lernen sich untereinander kennen und arbeiten konsequent auf das gleiche Ziel hin“, sagt Hawi.

Viel über Afrika gelernt

Ein paar Schüler haben vom vielen Proben bereits Schwielen an den Händen. Doch das hält sie nicht davon ab, bei der Vorstellung noch einmal aufs Ganze zu gehen.

Die Freude ist den Kindern anzumerken: Die Texte sitzen, das Lachen auf den Gesichtern wirkt nicht aufgesetzt. Besonders an den afrikanischen Liedern haben sie Spaß und können jede Zeile mitsingen. Über Afrika haben sie auch etwas gelernt: „Die Menschen dort sind arm, haben kein Geld und wenn der Regen ausfällt haben sie kein Wasser. Da müssen wir helfen“, meint der elfjährige Hoti.

Trommelzauber auch für Erwachsene

Das Projekt Trommelzauber wird von der Tamborena GmbH durchgeführt. Ein Team von zwölf musikbegeisterten, größtenteils Pädagogen, vermittelt bei Aktionstagen, Projektwochen und Mitmach-Aktionen „den spielerischen Zugang zur eigenen Kreativität“. „Die Projekte sind für Kinder, Jugendliche, Erwachsene, eigentlich für jeden geeignet“, sagt Trommelmeister „Hawi“ Javier Valentin-Gamazo.

Das Trommeln, Tanzen und der Gesang sind die Merkmale aller Projekte. Die Beteiligten bekommen außerdem das afrikanische Lebensgefühl vermittelt, steigern die eigene Fitness und Konzentrationsfähigkeit und erzielen schnelle Lernerfolge. Seit zwölf Jahren tourt das Team mit insgesamt 10.000 verfügbaren Trommeln durch ganz Deutschland. Die Lieder zu den Projekten wurden alle eigens komponiert.

Zu den Drum-Events kommen bis zu 500 Teilnehmer, um gemeinsam rhythmisch auf den „Djembé-Trommeln“ zu musizieren. Für pädagogische Fachkräfte werden auch eigene Fortbildungen angeboten.