Gelsenkirchen.

„Man muss nur tief genug in die Flasche geschaut haben, dann weiß man, da steckt Musik drin“, sagt Andreas Lubert, Musiker des GlasBlasSing Quintetts. Und er hat Recht. Was die Fünf alles mit Flaschen anstellen können, zeigten in der Kaue. Nur wenige Plätze waren frei geblieben.

Das GlasBlasSing Quintett, u.a. auch bekannt aus dem Fernsehen, ist mit dem Programm „Keine Macht den Dosen“ auf Deutschlandtournee. Man muss schon ein wenig verrückt sein, um Leergutflaschen als Instrumente zu entdecken. Die Musik des GlasBlasSing Quintetts geht weit über die Blasmusik aus unterschiedlich gefüllten Wasserflaschen hinaus. Verbunden mit einem Drumkit fürs Schlagzeug wird aus einer Plastik-Wasserspender-Flasche die „Wasser-Spender-Basedrum“.

Die gleiche Flasche umgehängt wird zur „Wasser-Spender-Snare“ und eine kleine Plastikflasche mit Sand gefüllt wird zum Ersatz für ein Rhythmus Ei. Wenn nun noch die Melodien auf Glasflaschen geblasen und mehrstimmig gesungen wird, entsteht ein Klangerlebnis, das der Zuhörer vorher nicht für möglich gehalten hätte. Auch gesanglich überzeugten die Musiker.

Die ersten Lacher gab’s für die Version von Elvis „Devil in disguise“. Mit coolen Sonnenbrillen sang Jens Tangermann das Lied in verschiedenen Sprachen. Das GlasBlasSing Quintett macht vor keiner Musikrichtung halt. Coversongs aus Rock‘n’Roll, HipHop und Pop, sowie eigene Songs sind im Programm vertreten, immer kabarettistisch miteinander verbunden. Die Texte mal sinnfrei, aber nie sinnlos. Auch vor Klassik machen die Musiker nicht halt. Mozarts „Türkischer Marsch“ wird auf Brauseflaschen geploppt. Auf Flaschen Musik zu erzeugen sieht einfach aus, doch es ist vor allem viel Koordinationsarbeit. Die Bühnenrequisiten müssen fein geordnet stehen. Und beim vielen Pusten darf die Luft nie ausgehen. Trotzdem schafft es das GlasBlasSing Quintett, das Programm ganz leicht wirken zu lassen.

Nach dem Xylophon aus Schnapsflaschen darf man gespannt sein, was die Jungs noch erfinden an Instrumenten.