Gelsenkirchen.
Die Ausstellung „Aus unserem Leben in die Freiheit – Lisa Tetzner und Kurt Kläber: Leben und Werk“, die vom Kulturraum „die flora“ erstellt und dort 2011 präsentiert wurde, wird nun auch im Städtischen Museum Zittau gezeigt. Zu sehen ist sie dort bis Ende Januar 2013.
Die Idee zu dieser Ausstellung entstand im Vorfeld des Gelsenkirchener MärchenErzählfestivals im Rahmen der Kulturhauptstadt Ruhr.2010. Vermittelt über die Europäische Märchengesellschaft bot seinerzeit die Großnichte von Lisa Tetzner, Christiane Dornheim-Tetzner, der Stadt Gelsenkirchen Originaldokumente für eine Ausstellung an.
"Barrikaden an der Ruhr"
Lisa Tetzner wurde 1894 in der sächsischen Stadt Zittau geboren. Das Stadtmuseum Zittau plant, in einer zukünftigen Dauerausstellung der Autorin einen festen Platz einzuräumen und gegebenenfalls auch auf Material zurückzugreifen, das im Zuge der Gelsenkirchener Recherchen zusammengetragen wurde.
Zur Eröffnung der Ausstellung in Zittau hielt Dr. Cristina Rita Parau, die einen großen Teil der Ausstellungsrecherchen durchgeführt hat, einen Vortrag zu den beiden Autoren und zur Ausstellung. Das Schriftstellerehepaar Lisa Tetzner (1894-1963) und Kurt Kläber (1897-1959, Pseudonym Kurt Held) ist bis heute mit seinen sozialkritischen Kinder- und Jugendbüchern – darunter am bekanntesten „Die rote Zora“ – auf dem Literaturmarkt vertreten.
Aktivitäten im Umkreis der Wandervogelbewegung, längere Aufenthalte Anfang der 1920er-Jahre im Ruhrgebiet, zahlreiche Kontakte zur linken Arbeiterliteraturszene und politische (Kultur-)Arbeit in Berlin schlugen sich in ihren Werken wie „Barrikaden an der Ruhr“ von 1925 oder „Hans Urian“ aus dem Jahr 1931 nieder. Das 1933 zur Emigration gezwungene Paar ließ sich endgültig in Carona (Schweiz) nieder und setzte sich kritisch mit dem Nationalsozialismus auseinander.