Gelsenkirchen. . 20 städtische Mitarbeiter sind in sechs Kolonnen unterwegs, um die durch den Frost hochstehenden Platten auf den Bürgersteigen in Gelsenkirchen zu reparieren. Aber: Es hapert an allen Ecken und Enden mangels Geld
Der Frost ist (vorerst) fort, die Gehwege sehen in großen Teilen jedoch immer noch wild aus. Überall im Stadtgebiet sind noch hochstehende Platten zu sehen, die zu gefährlichen Stolperfallen werden können. Deshalb hat die Stadt vereinzelte Bereiche komplett abgesperrt und ist vermutlich noch die nächsten zwei bis drei Monate unterwegs in Sachen Schadensbehebung.
Der Bürgersteig auf der südlichen Seite der Goldbergstraße etwa ist zwischen De-la-Chevallerie-Straße und Ostring/Vom-Stein-Straße auf einer Länge von 300 Metern komplett gesperrt. Der Gehweg wurde – abgesichert – auf die Straße verlegt. Andernorts verweisen Warnbaken auf besonders gefährliche Passagen: „Vorsicht! Platten verkantet durch Frost“
Regie-Kolonne hilft nach
„Wenn das Tauwetter einsetzt, senken sich die Platten von alleine“, sagt Stadtsprecher Oliver Schäfer. Dort, wo sich das Bett im Untergrund den Platten nicht automatisch anpasse, helfe die „Regie-Kolonne“ mit Rüttelplatten nach. Und das sei erst möglich und sinnvoll, wenn es keinen Frost mehr gebe. Insgesamt 20 städtische Mitarbeiter seien in sechs Kolonnen unterwegs, um „sukzessive Gefahrenpunkte zu beseitigen“. Man komme der Verkehrssicherungspflicht nach. Auch zerbrochene Gehwegplatten würden ersetzt. Großflächig beschädigte Stellen müssten ausgeschrieben werden.
Hoher Verschleiß, leere Kassen
„In den Jahren vorher waren auch viele Stellen betroffen, aber nicht so massiv“, erklärt Stadtsprecher Martin Schulmann. Das läge wahrscheinlich daran, dass der Boden – vor allem in den schneereichen Wintern 2009 und 2010 – vorher nicht so feucht gewesen sei. Irgendwann würden besonders alte Gehwege auch neu gepflastert, so Schulmann, der aber auch unterstreicht, dass Gelsenkirchen eine Haushaltssicherungskommune sei: „Es hapert an allen Ecken und Enden.“ Und selbst ein guter Gehweg sei durch Verschleiß irgendwann „auf“. Auf das Konzept der Gelsenkirchener Gehwege lässt Schulmann nichts kommen: „Das ist in Ordnung. Schuld an der aktuellen Situation ist das Wetter.“ Zwar wäre Verbundpflaster hochwertiger, aber auch viel teurer.
Die Höhe der Reparaturkosten könne noch nicht abgeschätzt werden, so Oliver Schäfer. Die Schadensmeldungen fallen jedoch höher aus als in den vergangenen Jahren. Zu Hochzeiten seien von Bürgern 60 Schadensmeldungen täglich eingegangen, wobei Stellen natürlich durchaus mehrfach genannt worden sein können.
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