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Auch ohne Schnee und Matsch wird der Marsch über den Gehweg derzeit häufig zum Balanceakt. Immer häufiger monieren Bürger: Die Gehwegplatten stehen schief, gefährliche Stolperkanten tun sich auf. Und auch bei der Stadt laufen die Telefondrähte heiß: Rund 150 Bürgerbeschwerden und -hinweise auf defekte Gehwege nach Frostschäden gehen derzeit täglich ein.

Was die Stadt dagegen tut? Rund 12 bis 15 Kilometer Gehweg begutachten die 20 Straßenbegeher der Stadt pro Tag. Besteht Handlungsbedarf, weil es eine erhöhte Unfallgefahr gibt, „sorgt der Straßenregiedienst dafür, dass die Frostschäden, mindestens behelfsmäßig mit Kaltasphalt oder Dolomitsand, behoben werden“, erklärt Stadtsprecherin Jeanette Kern.

Und das aus gutem Grund: Stolpert ein Passant, weil die Stadt nachweislich grob fahrlässig ihrer Verkehrssicherungspflicht nicht nachgekommen ist, haftet sie. Im vergangenen Jahr registrierte die Stadt auf öffentlichen Plätzen und Wegen acht dieser Unfälle. Nicht mitgezählt sind dabei Rutschunfälle bei Schnee und Glatteis, sondern lediglich hoch- und stiefstehende Stolpersteine.

Dass das Problem in diesem Jahr deutlich drängender ist, zeigt sich mit schmelzendem Schnee. Zwar gebe es - nach ersten Sichtungen - nicht mehr Schlaglöcher auf den Straßen. Aber eben wackelnde Platten auf den Bürgersteigen. „In diesem Jahr haben wir ein größeres Problem mit Gehwegplatten, die sich auf ganzen Längen davon abheben.“ Ursächlich hierfür, so das Amt für Straßen und Verkehr, sei die lange Regenperiode, die dem Frost vorausgegangen sei. „Feuchtigkeit und Wasser haben sich zwischen und unter den Gehwegplatten gesammelt. Durch den einsetzenden Frost sind die Gehwegplatten hochgedrückt worden“, so Kern.

Aufkommen muss für die Kosten der Gehwegsanierung die Stadt, bei privaten Wegen der Gehwegeigentümer. „Jährlich rund 50 000 Euro ohne Personalkosten“, berappe die Stadt für die Sanierung. Ob man angesichts der großen Frostschäden in diesem Jahr mit der Summe auskommt, bleibt allerdings fraglich.

Bürger können Gefahrenstellenbei städtischer Hotline melden

Da die Stadt nicht alle Wege ständig im Blick haben kann, ist sie auf Mitteilungen der Bürger angewiesen. „Die Schäden kann man beim Amt für Straßen und Verkehr, Regiedienst Nord oder Süd, telefonisch oder per Mail melden“, sagt Kern (Nummern und Adressen im Text unten). So schnell wie möglich sendet die Stadt ihre Straßenbegeher dorthin, prüft, wie dringend gehandelt werden muss, bessert im Bedarfsfall umgehend die Stolperstellen aus.

In diesem Jahr übrigens registrierten etwa Alfried-Krupp-Krankenhaus und Uniklinik in ihren Notaufnahmen noch keine Stolperopfer von Gehwegen.

Hotline der Stadt Essen


Die Service-Nummern der Regiedienste:

(Nord) 88-66350 oder -66351;(Süd) 88-66346, -66347.


Mail-Schadensformular: www.essen.de/de/Rathaus/Formularservice/Schadensmeldung_Verkehrsraum.htm