Gelsenkirchen. Sechs Meter hohe Wände sollen längs der A 42 für mehr Ruhe sorgen. Im Februar beginnen die Vorarbeiten für das 6-Mio-Euro-Projekt in Heßler mit dem Grünschnitt.
Drakestraße, Fröbelstraße, Eggemannstraße, Niggemeyerstraße, Höchste Straße: Überall dort sehnen Anwohner einen Baustart herbei, der ihnen etwas mehr Ruhe und weniger Stress verspricht.
Die Straßen grenzen an die A 42. Der Autobahnlärm ist hier nicht zu überhören. In Heßler weckte er bereits vor Jahren den Protest der Anwohner. Abhilfe ist seitens des Landesministeriums für Wirtschaft, Energie, Bauen und Verkehr bereits Anfang 2011 zugesagt worden. Die Erhöhung der Lärmschutzwand zwischen den Abfahrten Heßler und Gelsenkirchen-Zentrum wurde damals für 2012 angekündigt. Nun steht ein neuer Termin ins Haus: Nächsten Monat soll längst der Autobahn mit Vorarbeiten begonnen werden. Zunächst steht der Grünschnitt an. „Im März wird der eigentliche Bau beginnen“, kündigt Frank Hausendorf, Pressesprecher der zuständigen Regionalniederlassung Ruhr von Straßen.NRW an.
Über zehn Jahre gekämpft
Seit 1997 wohnt Rosemarie Reez mit ihrem Mann in Heßler an der Höchste Straße und gefühlt „direkt auf der A 42“. Über zehn Jahre hat sie mit anderen für mehr Lärmschutz längs der Autobahn gekämpft und „alle möglichen Leute immer wieder angeschrieben“. In der Zwischenzeit sei vor allem der Lkw-Verkehr schlimmer, die Belastung immer größer geworden. „Wir haben das gemessen. Tagsüber sind das 70 Dezibel. Das ist ein Traum“, sagt sie sarkastisch.
Beim Landesbetrieb hat sie sich jetzt erneut kundig gemacht und wollte wissen, wann es denn endlich los geht mit der Baustelle hinterm Haus. „Da habe ich erfahren, dass der Auftrag bereits vergeben ist“, sagt die Heßleranerin. Eine gute Botschaft, die Hausendorf bestätigt. Gut 6 Mio Euro werden in den Ausbau des Lärmschutzes auf 2,5 Kilometern Autobahnstrecke investiert. Die Schutzwand wird erhöht, auf sechs Meter. Die Gesamtbauzeit werde „etwa ein Jahr betragen“.
Verkehr läuft zweispurig weiter
Größere Verkehrseinschränkungen sind in den Baumonaten nicht zu erwarten. „Wir werden keine Einspurigkeit in dem Bereich kriegen. Geplant ist, dass der Verkehr in beide Richtungen zweispurig auf verengten Fahrstreifen laufen wird“, so der Pressesprecher.
Dass sich der Baustart verzögerte, hat auch mit den komplizierten Wechselwirkungen im Ballungsraum Ruhrgebiet zu tun. Für die Sanierung der A 40 in Essen wurde 2012 bekanntlich eine Vollsperrungs-Lösung gewählt, manche fürchteten dadurch den Verkehrs-Infarkt fürs Revier. Hausendorf: „Die A 42 war Umleitungsstrecke. Da konnten wir dort nicht in den Verkehr eingreifen.“