Gelsenkirchen. . Integrationscenter für Arbeit in Gelsenkirchen ergreift Maßnahmen und versucht, die Sicherheit für Mitarbeiter mit Schulungen und Notrufsystemen zu verbessern.
Die tödliche Messerattacke im Neusser Jobcenter im September vergangenen Jahres ist vielen Bürgern noch im Gedächtnis. Auch bei den Mitarbeitern des Integrationscenter für Arbeit in Gelsenkirchen (IAG). Als Konsequenz wurde das Konzept überprüft und eine Projektgruppe zur Verbesserung der Sicherheit gegründet.
Die Projektgruppe besteht aus dem Personalrat, der Geschäftsführung, dem Verwaltungsleiter und Mitarbeiter aus den verschiedenen Teams. „Wir haben in den Eingangszonen ganz andere Bedürfnisse als in den Gesprächsräumen. Daher müssen wir uns mit dem dort zuständigen Personal austauschen“, erklärt Dirk Sußmann, stellvertretender Geschäftsführer.
Erste Veränderungen greifen
So wurde bewusst entschieden, jeder Mitarbeitergruppe ein Sprachrecht einzuräumen. Dreimal tagte die Projektgruppe, schaute sich die Vorgehensweisen im Jobcenter bis Ende des Jahres an, um nun Vorschläge zur Verbesserung zu machen.
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Als erste Maßnahme wurde die Schulung aller 534 Mitarbeiter eingeführt. Den Anfang machte die IAG-Spitze mit der Geschäftsführung, die Stabsstellen und Gremien, um die Wichtigkeit des Projektes zu unterstreichen. Bis zum Sommer sollen alle Mitarbeiter geschult worden sein. Ein Expertenteam bringt den Angestellten praxisnah bei, ihre Wahrnehmung zu schärfen und bei potenziell gefährlichen Diskussionen deeskalierend entgegen zu wirken.
Sicherheitsmaßnahmen im Test
„Des Weiteren prüfen wir im Moment verschiedene Sicherheitsmaßnahmen, u.a. ein Notsystem, dass mit der PC-Tastatur ausgelöst werden kann“, erzählt Dirk Sußmann. Auch gab es Begehungen mit der Polizei, zudem wurde die Präsenz des Wachdienstes vergrößert.
Weiterhin umstritten ist eine Sicherheitsschleuse. Dirk Sußmann bezweifelt das Konzept am Gelsenkirchener Standort: „Wir haben zum einen mehr als einen Eingang. Zum anderen ist das Ganze sehr teuer. Und selbst mit einer Sicherheitsschleuse wird der Kunde nicht komplett überprüft – er könnte dem Mitarbeiter jederzeit draußen auflauern“.
Respektlosigkeit nimmt zu
Die Mehrzahl der Kunden sei im Übrigen friedlich. In den vergangenen Jahren habe aber die Respektlosigkeit gegenüber Mitarbeitern zugenommen. Drohungen würden oft ausgesprochen. Zu körperlichen Angriffen kam es, laut IAG, bislang nicht. Trotz Sicherheitspaket steht für Sußmann fest: „Eine hundertprozentige Sicherheit wird es nie geben“.