Gelsenkirchen. Der Feinstaub-Tagesmittelwert (50 Mikrogramm pro Kubikmeter) darf laut EU höchstens 35 Mal im Jahr überschritten werden.In sieben Städtengelang dies nicht. Gelsenkirchen gehört neben Duisburg, Dortmund, Essen, Oberhausen, Herne und Schwerte dazu.

Seit Tag eins des neuen Jahres dürfen in Deutschlands größter Umweltzone, im Ruhrgebiet, nur noch Fahrzeuge mit grünen und gelben Plaketten durch die Städte fahren. Der Grund ist hinlänglich bekannt: die enorme Feinstaubbelastung.

40 Euro und ein Punkt

Wer mit roter Plakette oder „blank“ erwischt wird, muss 40 Euro berappen und kassiert obendrein einen Punkt in der Verkehrssünderkartei.

Gelsenkirchen hat die Hausaufgabe erledigt: Seit dem 7. Januar sind alle 20 Umweltzonen-Schilder im Stadtgebiet auf den neusten Stand gebracht. „Die roten Plaketten auf den Schildern wurden überklebt.“ Das war nach Worten von Stadtsprecher Oliver Schäfer die schnellste Lösung. Im Frühjahr sollen dann neue Folien aufgebracht werden.

Abbau noch im Januar

Auch Straßen NRW, zuständig für die korrekte Umweltzonen-Beschilderung an Autobahnen und Autobahn-Abfahrten, hatte sich am 2. Januar an die Arbeit gemacht. Genauer gesagt, ein beauftragtes Unternehmen aus Gescher. An 500 Standorten in der Umweltzone Ruhrgebiet wurde neu beschildert. Auftragsvolumen: 30.000 Euro. Ein Überkleben der roten Plaketten auf den alten Schildern sei nicht möglich gewesen, sagte Landesbetriebssprecher Andreas Roth.

Soweit zur neuen Beschilderung. Aber, was ist mit den alten Hinweistafeln an den Autobahnabfahrten? Zumindest an der A 42-Abfaht GE-Zentrum aus Fahrtrichtung Herne herrschte noch am Freitagmorgen Schilder-Wirrwarr. Erst fährt der Mensch am alten Schild mit drei Plaketten vorbei, um ein paar Meter weiter zwei aktuelle Umweltzonenhinweise zu passieren. Was denn nun?

Noch nicht überall dazu gekommen

Eigentlich hätte die Autobahnmeisterei die ausgedienten Tafeln samt Rohrträgern schon abgebaut haben müssen, sei aber noch nicht überall dazu gekommen, erklärte Hans-Georg Hövel vom Landebetrieb Straßen. Er räumte ein, dass es durchaus noch das ein oder andere Schild mit Gelb, Grün, Rot geben könne.

Die Umstellung soll aber am 23. Januar, spätestens Ende des Monats beendet sein. Und schon im nächsten Jahr geht’s erneut an die Arbeit. Weil dann nämlich nur noch Fahrzeuge mit grünen Plaketten in den Feinstaub belasteten Revierstädten fahren dürfen. Einzige Ausnahme: die Autobahn.