Gelsenkirchen. . Wenn die Vorlage von Verkehrsminister Ramsauer durchkommt, werden auch in Gelsenkirchen die Parkknöllchen deutlich teurer. Mit Mehreinnahmen rechnet Stadtsprecher Martin Schulmann dadurch jedoch nicht.
Knöllchen als wichtige Einnahmequelle: Davon in Gelsenkirchen zu sprechen, wäre sicher übertrieben. Ganze 790.000 Euro im Jahr nimmt die Stadt nach Angaben von Stadtsprecher Martin Schulmann durch Bußgelder für Falschparker ein. Das könnte zwar durchaus mehr werden, wenn die Bußgelder wie von Bundes-Verkehrsminister Peter Ramsauer angekündigt erhöht werden. Für sicher hält der Stadtsprecher das nicht.
Es könnten die Menschen ja auch einfach weniger Parksünden begehen. Als die Stadt vor gut zehn Jahren die Parkgebühren in der City halbierte, blieben die Einnahmen aus dem Parkticketverkauf dennoch konstant. Genau den Effekt könnte es ja auch durch die Bußgelderhöhung geben. aber immerhin gäbe es dann ja auch mehr Einnahmen aus dem Parkticketverkauf. Und die sind für die städtischen Kassen ohnehin attraktiver.
Mit Dienstwagen zum Einsatz
Ein Grund ist, dass die Nebenkosten für die „Jagd“ nach Parksündern nicht unerheblich sind. Insgesamt 22 Politessen sind im Stadtgebiet zu diesem Zweck unterwegs, zum Teil mit Dienstwagen. Denn von ihrer Dienststelle in Buer in entlegene Wohngebiete in Ückendorf seien sie sonst einfach zu lange unterwegs, erklärt Schulmann.
Neben den Personalkosten für die Politessen und die Dienstwagen müssen noch die Verwaltungskräfte, die die Bußgeldbescheide ausstellen und verschicken, der stadteigene Justiziar, der in komplizierten Fällen eingeschaltet wird, ein Teil der Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes, die bei der Überwachung des ruhenden Verkehrs helfen usw. Wieviel Kosten alldas insgesamt verursacht, sei schwer in Zahlen zu fassen, so Schulmann.
Kostspielige Parkhäuser
Klar ist: In punkto Parkgebühren ist Gelsenkirchen unterm Strich günstiger als die allermeisten Nachbarkommunen. 50 Cent je Stunde am Straßenrand in der City; so günstig geht das sonst nur in Herne. In Bochum ist es doppelt so teuer, in Essen und Dortmund im City-Kernbereich sogar dreimal so teuer. Wer in Essen ganz nah dran will, muss für 15 Minuten zwar auch „nur“ 30 Cent zahlen, wer eine Stunde dort parken will muss jedoch 2 Euro berappen.
Kostspieliger ist es auch in Gelsenkirchen auf den mit Schranke versehenen Parkplätzen und den Parkhäusern der Stadttochter Verkehrsgesellschaft Gelsenkirchen. Einen Euro für 50 Minuten (bei 60 Minuten also zwei Euro) zahlt der Kunde im Bahnhofsparkhaus sowie an der Goldbergstraße zum Beispiel. Etwas weiter vom Zentrum entfernt gilt der Euro dann für eine ganze Stunde.