Gelsenkirchen.

„Wenn wir hier einmal die tatsächlichen Unfälle erfassen würden, wäre das ganz klar ein Unfallschwerpunkt.“ So beschrieb Martin Vogelberg (SPD) den Ist-Zustand im Einmündungsbereich Florastraße/Konradstraße in Fahrtrichtung Innenstadt. Die Verkehrssituation in Hüllen beschäftigte die Bezirksvertretung Mitte, zu der die SPD den Antrag eingebracht hatte, einen Linksabbieger-Pfeil einzurichten.

Vogelberg erinnerte daran, dass dies bereits 2006 gefordert worden war. Nach einem schweren Unfall. Das Ergebnis seinerzeit: eine zusätzliche Fahrbahnmarkierung. Auch dem jetzt eingebrachten Antrag ging ein spektakulärer Unfall voraus. Im November vergangenen Jahres kippte dabei in dem neuralischen Bereich ein Lkw um.

Dringender Handlungsbedarf

SPD-Sprecher Lothar Urban sagte am Mittwoch: „Anwohner haben uns von fast täglichen Beinah-Unfällen berichtet und auch von einer Häufung tatsächlicher Unfälle.“ Bei Bagatellschäden würden sich die Beteiligten oft einigen, ohne die Polizei einzuschalten – weswegen sie nicht in der Unfallstatistik auftauchen. Urban sieht an dieser Stelle dringenden Handlungsbedarf.

Das Problem bei dieser Ampel, so sagte Andrea Herold vom Referat Verkehr: „Es ist eine Uralt-Anlage, die komplett erneuert werden müsste. Das kostet.“ Ihren Worten zufolge sei Straßen NRW für die Ampelanlage zuständig und habe diese in der Prioritätenliste. Allerdings dürfte sich vor 2014 nichts bewegen.

Polizeisprecher Konrad Kordts bestätigte gegenüber der WAZ, dass dieser Kreuzungsbereich bis 2007 als Unfallhäufungspunkt galt, „seit 2008 aber nicht mehr“. Eine Empfehlung der Unfallkommission, in der auch Straßen NRW vertreten ist, sei gewesen, die Ampelschaltung zu verändern. Unfallhäufung, das ist nach Kordts Worten eine Zahl X, die sich aus der Zahl von Unfälle im Verhältnis zu tatsächlichen Durchfahrten ermitteln lässt. An der Konradstraße habe es 2011 drei Unfälle mit Personenschaden und fünf Unfälle ohne Verletzte gegeben.

Die Stadtverwaltung stehe einem eigenen Linksabbiegersignal positiv gegenüber, betonte gestern auch Stadtsprecher Oliver Schäfer. Diese Haltung habe man auch in der Unfallkommission eingebracht.

Ein weiteres Verkehrsproblem, auch Thema eines SPD-Antrags in der Sitzung der Bezirksvertretung schließt sich quasi nahtlos an: Parkende Autos in der Vandalenstraße, die als Einbahnstraße von der Konradstraße abzweigt, würden dem Schulbus die freie Fahrt zur Schule verbauen. Verwaltungsvertreterin Herold versprach, man werde sich nach den Fahrzeiten der Busse erkundigen und dann gezielte Kontrollen durchführen.