Gelsenkirchen. . Oft zeigen die geprüften Fahrzeuge in Gelsenkirchen gar keine oder gleich gravierende Mängel. TÜV-Stationsleiter Rainer Seidel: Scheu vor regelmäßiger Wartung und Inspektion.

Auch 2012 stand der TÜV einmal mehr im Mittelpunkt der Diskussionen. Die Prüf-Intervalle wollte die EU-Kommission verkürzen. Die Jahreszahlen der TÜV-Station Gelsenkirchen sprechen dagegen eine ganze andere Sprache. Insgesamt 44,5 Prozent der Fahrzeuge, die im vergangenen Jahr begutachtet wurden, hatten gar keine, 30,3 Prozent nur geringe Mängel.

Das ist ein überzeugendes Ergebnis der Fahrzeugqualität in Gelsenkirchen. 74,8 Prozent aller geprüften Fahrzeuge bekamen auf Anhieb die begehrte Prüfplakette. Trotzdem mussten die Automobil-Experten auch festhalten, dass immerhin 25,2 Prozent aller geprüften Fahrzeuge erhebliche Mängel aufwiesen, die erst behoben werden mussten, bevor es eine Plakette für die nächsten zwei Jahre gab. Absolut verkehrsunsicher war im vergangenen Jahr an der Gelsenkirchener Prüfstation nicht ein einziges Auto vorgefahren.

Gegenläufiger Trend

In ihrer Mängelstatistik registrierten die Experten einen gegenläufigen Trend: Zum einen gibt es viele Autos, die ohne Mängel unterwegs sind, aber es fallen auch immer mehr Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln auf. „Die Hersteller bauen qualitativ hochwertige Autos, die auch nach vielen Jahren noch ohne Mängel unterwegs sein können. Andererseits kümmern sich viele Autofahrer zu wenig um die Technik ihres Fahrzeugs.

Viele scheuen aus Kostengründen regelmäßige Werkstatttermine zur Inspektion und zur Wartung. Das ist ein Fehler. Wer sich ein wenig um sein Auto kümmert und es in einer Fachwerkstatt warten lässt, kann der Hauptuntersuchung gelassen entgegen sehen“, sagt Rainer Seidel, Leiter der TÜV-Station Gelsenkirchen.

Ganz vorne in der Statistik der Mängel sind Licht und Elektrik. Ein eindeutiges Indiz, dass einige Fahrer nachlässig mit ihren Fahrzeugen umgehen. Und das, obwohl Mängel in diesem Bereich meist schnell und nicht sonderlich kostenintensiv zu beheben sind.

Nächste Plakette ist orange

Wer noch mit einer grünen HU-Plakette unterwegs ist, sollte sich nunmehr sputen. Mit dem Jahreswechsel ändert sich die Farbe der „fälligen Plaketten“ auf orange. So ist dann schon farblich zu erkennen, dass der vorgeschriebene TÜV-Termin deutlich überzogen wurde.

Dann ist nach spätestens zwei Monaten ein Bußgeld fällig, bei erneuter Nichtbeachtung kommen später dann auch noch (Straf-)Punkte in Flensburg dazu.