Mülheim. . Mit der Idee ein “Flatrate-Parken“ auf städtischen Parkflächen einzuführen machte jüngst der Jugendstadtrat auf sich aufmerksam. Für einen Monatsbeitrag sollen Autofahrer unbegrenzt in der Stadt parken dürfen. Eine gute Idee, die jedoch so nicht umsetzbar ist.

Ein „Flatrate-Parken“ auf städtischen Parkflächen einzuführen -- das hat der Jugendstadtrat kürzlich angeregt. „Die ursprüngliche Idee war, eine Regelung wie etwa beim Handy zu finden. Der Autofahrer erwirbt für einen festen Betrag – zum Beispiel 20 oder 25 Euro pro Monat – eine Plakette oder Karte, die ihn berechtigt, seinen Wagen so oft und so lange wie gewünscht auf allen städtischen Parkplätzen abzustellen“, erläutert Roman Müller-Böhm, Mitglied im Jugendstadtrat.

Dies führe zu einer Vereinfachung für den Bürger. „Wer einen ganzen Tag in der Stadt verbringen möchte, muss nicht immer wieder zum Automaten rennen und ein Ticket ziehen.“ Und: Wer häufig in die Innenstadt pilgert, kommt mit dem Flatrate-Ticket wesentlich günstiger weg als bisher.

Kundenzirkulation erhalten

Mittlerweile wisse man aber, dass die Ursprungsidee – so wie gedacht – nicht direkt umsetzbar sei. „Die Stadtverwaltung hat uns erläutert, dass die zeitliche Begrenzung der Parkzeit auch den Sinn hat, eine größere Kundenzirkulation in der City zu schaffen. Dass jemand den ganzen Tag lang einen Parkplatz besetzt, ist gar nicht erwünscht“, so Müller-Böhm. Man müsse seinen Vorschlag, der auf persönlicher Erfahrung und Einschätzung gründe, also modifizieren.

Die Stadtverwaltung wird den Jungpolitikern dabei helfen. „Das Flatrate-Parken ist an sich eine gute Idee. Wir überlegen, wie man es hier in der Stadt umsetzen kann, stehen bei der Prüfung aber noch am Anfang“, sagt Stadtsprecher Volker Wiebels. Für eine Umsetzung sei im Endeffekt aber ein politischer Beschluss notwendig.

Zunächst nicht für Parkhäuser

Denkbar sei ein Flatrate-Parken zurzeit nur auf öffentlichen Parkflächen im Freien mit Parkscheinautomat. Denn: Die Parkhäuser in der City werden zum großen Teil von Pächtern betrieben. „Man könnte die ja mal fragen, ob sie mitziehen würden und eventuell dann neue Verträge mit ihnen schließen“, schlägt Roman Müller-Böhm vor. Zwingen könne man sie allerdings nicht dazu.

Vorbilder für das Flatrate-Parken kennt der Jugendstadtrat nicht. „In vielen Kommunen wird wohl darüber diskutiert, ich weiß aber keine, in der es so etwas schon gibt“, so Müller-Böhm. Stadtsprecher Volker Wiebels merkt an: „So etwas Ähnliches wie ein Flatrate-Parken bieten wir ja jetzt schon auf dem neuen Parkplatz an der Konrad-Adenauer-Brücke an.“ Dort können Autofahrer ein Monatsticket für 20 Euro bekommen – es gilt aber nur dort und nicht überall.