Essen-Rüttenscheid. Das zu „Rü 62“ gehörige Parkhaus soll aller Voraussicht nach am 10. Januar für den Verkehr geöffnet werden. Allein die aufwendige Fassade aus Alu-Streben und der Schallschutz kosteten 500 000 Euro.
Mit einem Parkhaus verbindet man gemeinhin keine architektonischen Höhenflüge. Die Gebäude sind meist zweckmäßig, unspektakulär und trist. Dieses Bild prägte vorm Abriss des Hertiehauses auch die Alfredstraße. Mit dem Neubau des Büro- und Geschäftshauses „Rü 62“ soll nun auch das Parkhaus einen städtebaulichen Akzent setzen, das aller Voraussicht nach am 10. Januar geöffnet werden soll. „Gerade an einer solch markanten Stelle ist Gestaltung wichtig - auch wenn es rein technisch gesehen nicht notwendig wäre. Uns ging es bei dem Entwurf um eine klare, moderne Form“, sagt Architekt Matthias Pfeiffer, der das Parkhaus im Auftrag von Köbl&Kruse und Brockhoff & Partner realisierte.
1,50 Euro Parkgebühr pro Stunde
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Unzählige senkrechter, sogenannter Alu-Z-Profile, prägen die Fassade, die sich die Bauherren 500 000 Euro kosten ließen. Im Preis enthalten ist nach Angaben von Köbl&Kruse-Sprecherin Bea Steindor auch ein hochwertiger Schallschutz. Durch die schwarzen Stelen solle das Parkhaus wie ein „schwebender Kubus“ wirken, sagt Matthias Pfeiffer, der mit seinem Architekturbüro RKW für den Entwurf eines Parkhauses in Erfurt bereits ausgezeichnet wurde. Ein Parkhaus müsse also keineswegs das Stiefkind des Städtebaus sein.
Der Innenbereich wird mit energiesparenden LED-Leuchten erhellt, dort möchte Pfeiffer sich gestalterisch ebenfalls „noch etwas einfallen lassen“, sagt er. „Wir haben noch ein paar Pläne in der Schublade, die sind aber noch nicht spruchreif“, sagt Pfeiffer.
Von der gesamten Parkfläche werden die unterste und sechste Etage komplett für die Mieter des Hauses reserviert, die beiden Freidecks in der achten und neunten Etage sind für Langzeit-Parker und Büromieter gedacht. Der gesamte restliche Platz steht Kurzzeitparkern zur Verfügung. „Generell wollen wir so wenig feste Parkplätze wie möglich vergeben, um sie optimal zu nutzen“, sagt Bea Steindor.
Die Kurzzeitparker sollen 1,50 Euro pro Stunde zahlen. Derzeit laufen - auch auf Initiative der Interessengemeinschaft Rüttenscheid - noch Gespräche, ob die „Parkmünze“ wieder eingeführt wird. Damit könnten Kunden des bei „Rü62“ ansässigen Einzelhandels wie DM und Edeka vergünstigter parken. „Diesbezüglich sind wir noch in Gesprächen. Das funktioniert natürlich nur, wenn der Handel mitzieht und entsprechend gegenfinanziert“, sagt Bea Steindor.