Gelsenkirchen. . Kampagne „Gut gemischt mobil“ wirbt für nachhaltigere Verkehrsmittel in Gelsenkirchen.Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW schiebt Pilotprojekt mit 90. 000 Euro über zwei Jahre an

Als die Arena stadtauswärts endlich den Grauschleier mit ihren satten Farben durchbricht, kann sich Dr. Burkhard Rüberg, Finanzvorstand bei der Bogestra, einen kräftigen Seitenhieb auf den Finanzprotz FC Bayern München nicht verkneifen: „Wir haben das Kombi-Ticket, die nichts Adäquates.“ Doch um das Hin und Zurück rund um den blau-weißen Fußballtempel geht es auf dieser Straßenbahnfahrt nicht allein.

Nachhaltige Mobilität

Mit der Kampagne „Gut gemischt mobil“ beginnt in Gelsenkirchen erneut ein Pilotprojekt, das (bundesweit) Vorbildcharakter haben könnte. Im Boot sitzen Agenda 21, Umweltverbände, ADFC, Bogestra, Stadt, Westfälische Hochschule und auch Bürger. Ihr Ziel: dass flexible Wegplanung neben dem Auto mit Bus, Bahn, Rad oder auch zu Fuß nicht die Ausnahme, sondern die Regel wird. Und das für Jung und Alt gleichermaßen.

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Dazu geht ein gut zehnköpfiges Team der eingangs erwähnten Initiatoren bei wöchentlichen Treffen in die Stadtteile und informiert vor Ort, welche schnellen, kostengünstigen und klimaschonende Alternativen es gibt, um von A nach B zu kommen. So etwa am 1. März, 15 bis 17 Uhr im Bildungszentrum, Ebertstr. 19. „Angeschoben“ wird das Pilotprojekt von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW mit rund 90.000 Euro über zwei Jahre.

Danach soll eigenverantwortlich weiter gearbeitet werden, schließlich geht es um Nachhaltigkeit. „Wir versprechen uns davon, dass viele Menschen dazu motiviert werden, auf umweltschonendere Arten der Mobilität umzusteigen“, sagte Stiftungsleiter Eberhard Neugebohrn. Wettbewerbe sollen zudem Anreize schaffen.

Einbezug der Menschen vor Ort

Und nicht zuletzt der Dialog mit den Menschen vor Ort: „Wir fragen: Wo fehlen Radwege? Wie klappt es mit Car-Sharing? Wie können vorhandene Strukturen verbessert und weiter mit Nachbarstädten vernetzt werden“, erklären Sigrun Krümmel und Werner Rybarski vom Agenda 21-Büro.

Um das „Umsteigen“ zu erleichtern hält die jüngst von der Unesco ausgezeichnete Mobilität-Werk-Stadt GE schon jetzt das „Mobi-Pack“ bereit. In vier Basis-Paketen zu Rad, ÖPNV und Fußverkehr, Freizeit und Urlaub sowie Nachbarschaftsauto, Pendlergemeinschaften und Elektromobilität finden Interessierte nicht nur Tipps, sondern auch Fahrradkarten oder ÖPNV-Schnuppertickets.