Gelsenkirchen. . Bislang war die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln für Schalke-Fans im Ticktpreis enthalten. Nun streiten sich Bogestra und der FC Schalke 04 um die Fortführung des Kombitickets. Ein Ende des Zoffs ist immer noch nicht in Sicht.
Der Zoff um das VRR-Kombiticket geht weiter. Wer am Ende den Schwarzen Peter in der Hand halten wird, erscheint nicht mehr so klar wie zuvor. Aus Sicht des FC Schalke 04 hat Finanzvorstand Peter Peters Donnerstagabend den Club im WAZ-Gespräch positioniert.
Dilettantisch und dreist
Im Verkehrsausschuss waren sich am Nachmittag die Politiker aller Fraktionen einig: Das Kombiticket müsse bleiben, es sei wichtig für die Fans mit Blick auf die Kosten und für die Stadt nicht weniger unter Berücksichtigung der Verkehrssituation und des Sicherheitskonzeptes. Zum letzten Punkt liege auch ein Schreiben des Gelsenkirchener Polizeipräsidenten Rüdiger von Schoenfeldt vor, hieß es. Er betone ebenfalls welch hohe Bedeutung das Kombiticket allein aus Sicherheitsgründen für die Stadt habe.
Die Politiker fanden in der Diskussion zum Teil emotional geprägte Worte. Grundsätzlich: Ob Axel Barton für die SPD, Guido Tann für die CDU, Dennis Melerski für die Grünen oder Günter Wagner für die Gruppierung Auf: Alle zeigten sich „entsetzt“ über das Verhalten der Schalker, bezeichneten das Vorgehen des Clubs als „dilettantisch und dreist“.
15.000 bis 20.000 Menschen würden von der Bogestra pro Bundesliga-Spieltag transportiert, referierte Karl Bramhoff für das Nahverkehrsunternehmen im Ausschuss. Was der VRR will, ist demnach eine schrittweise Annäherung an die Beträge, die andere Fußball-Bundesligisten für den ÖPNV abführen. Schalke soll hier unter allen Erst- und Zweitligisten finanziell mit am wenigsten leisten. Im Ausschuss war ferner davon die Rede, dass der S 04 bereits seit zehn Jahren einen unveränderten Betrag abführe.
Gesetzlich verpflichtet
Das dementierte Finanz-Vorstand Peter Peters. „Wir haben mehrere Preiserhöhungen mitgemacht in den letzten Jahren“, sagte er. „Wir wollen auch jetzt das Kombiticket erhalten. Wir werden aber keinen von der Bogestra gesetzten Preis einfach akzeptieren.“
Die Aufregung um die Veröffentlichung auf der Homepage relativiert Peters so: „Wir sind rechtlich verpflichtet, unsere Abonnenten auf eine mögliche Vertragsveränderung hinzuweisen, damit sie kündigen können. Das haben wir der Bogestra mitgeteilt.“ Einen Verhandlungstermin habe der Club nur abgesagt, weil am Freitag die Bilanzpressekonferenz anstehe. Peters: „Wir wollen das Ticket und werden verhandeln. Nach dem Pokalfinale.“