Gelsenkirchen. . Im Bergmannsheil Buer ist seit zwei Monaten ein 1,3 Mio Euro teures MRT-Gerät im Einsatz. Der 4,5-Tonnen-Koloss ermöglicht eine sanfte Herzdiagnostik im Magneten.

Equipment-Zuwachs im Bergmannsheil Buer: Mit seinem Design und seinen Ausmaßen erinnert der stattliche Apparat an Stanley Kubricks Film „2001 - Odyssee im Weltraum“. Das neue, 1,3 Mio Euro teure Hochleistungs-MRT-Gerät wiegt stolze 4,5 Tonnen und kommt in einem klinisch-weißen, minimalistischen Klavierlack-Design daher. Fast ist der Betrachter versucht, nach dem populären Apfel-Symbol auf der Oberfläche der Hightech-Gerätschaft zu suchen. Aber viel wichtiger noch sind die „inneren“ Werte: Mit dem neuen Hochleistungsmagneten ist eine sanfte Herzinfarktdiagnostik möglich.

Alternative zum Herzkatheter

Und damit ist die Neuanschaffung eine echte Alternative zur Herzkatheteruntersuchung. „Dieses MRT war mir ein großes Anliegen, als ich vor einem Jahr hier angefangen habe“, sagt Dr. Jörg Stattaus, Chefarzt der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin. Seit zwei Monaten ist das Gerät für MRT (Magnetresonanztomographie) im Bergmannsheil im Einsatz. Um die monströse Gerätschaft an ihren Platz in der Radiologie zu bekommen – es wurde in einem Guss angeliefert – musste eine Klinikwand aufgebrochen werden. „Die Installation war Millimeterarbeit“, sagt Bergmannsheil-Sprecherin Sabine Ziegler.

Mit seiner Röhrengröße von 70 Zentimeter Durchmesser kommt die Apparatur Patienten mit Platzangst und mit einem überdurchschnittlich großen Körperumfang entgegen. „Wir hatten schon jemanden mit fast 200 Kilogramm im Magneten, das ging erstaunlich gut“, sagt Stattaus. Zudem sei das Gerät kürzer als herkömmlich und somit noch besser zugänglich. Für Entspannung während der 30- bis 45-minütigen Untersuchung sorgen stimmungsvolle Lichteffekte und Kopfhörer mit Musik.

Sanfter Blick

Die Kardio-MRT ermöglicht den „sanften Blick ins Herz“ und liefert präzise Erkenntnisse über die Funktion von Herzmuskel und Herzklappen. Die Untersuchung zeigt auch, ob Herzkranzgefäße verengt sind und Durchblutungsstörungen die Herzgesundheit bedrohen. So kann vielen Patienten die körperliche und psychische Belastung des Eingriffs der Katheteruntersuchung erspart werden. Die war zwar zuvor auch nicht immer zwingend notwendig, aber: „Bislang haben wir solche sanften Untersuchungen mit Ultraschall gemacht, aber mit Ultraschall kommt man nicht so gut durch das Lungengewebe und die Knochen im Brustkorb“, erklärt Dr. Christoph Haurand, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie.