Gelsenkirchen.

Gespannt schaut Michael Milfeit dem riesigen Magnetresonanztomographen (MRT) nach, der von vier Arbeitern durch den engen Flur geschoben wird. Der stellvertretende Geschäftsführer des Bergmannsheil Krankenhauses in Buer hat auf diesen Tag beinahe ein halbes Jahr gewartet.

So lange ist die Planungszeit, bis das tonnenschwere Gerät endlich geliefert wird. Der Hochleistungsapparat verspricht durch eine größere Öffnung der Röhre eine komfortablere Untersuchung des Patienten. Außerdem kann die Maschine bessere Bilder erstellen. Bandscheibenvorfälle, Gelenkprobleme oder Tumore im Gehirn lassen sich so viel besser erkennen.

Vorteil bei Platzangst

„Durch den 70 Zentimeter Durchmesser der Röhre können nun auch Patienten bis 250 Kilogramm untersucht werden“, sagt der Chefarzt der Klinik für Radiologie, Dr. Jörg Stattaus. Außerdem hat der MRT den Vorteil, dass der Magnet deutlich kürzer ist, als bei dem alten. Dadurch müssen Patienten nicht mehr komplett in die Röhre geschoben werden. „Das ist vor allem für Menschen mit Platzangst ein Vorteil“, sagt Stattaus.

Allerdings soll der MRT vorrangig für eine nicht-invasive Herzdiagnostik genutzt werden. So können bei Herzinfarkt-gefährdeten Menschen die Risiken eines Infarktes ohne operativen Eingriff erkannt werden. Bis die Klinik den ersten Patienten untersuchen kann, werden aber noch ein paar Tage vergehen. Schließlich muss der Magnet gut isoliert werden und die Apparatur einwandfrei funktionieren.

Jetzt geht es aber erstmal darum, die riesige Maschine um die Ecke in den dafür vorgesehenen Raum zu bekommen. Alubretter, über die die Männer den MRT ziehen, sollen den Boden vor Schäden schützen. „Der Apparat wiegt immerhin fast fünf Tonnen“, sagt Milfeit. Der alte MRT ist schon letzte Woche abgeholt worden. Ungefähr zwei Millionen Euro lässt sich das Krankenhaus die neue „Röhre“ kosten.

Dass dieser MRT auch für besonders schwere Menschen geeignet ist, ist ein großer Vorteil. „Es handelt sich zwar um eine relativ kleine Personengruppe, allerdings wird die schleichend größer“, erklärt Milfeit. Dank neuester technischer Hilfsmittel und Geräte ist es heutzutage kein Problem mehr, Personen von extremer Statur zu behandeln.

Manpower hilft

Das sieht bei der Feuerwehr ganz anders aus. Zwar hat die Berufsfeuerwehr aus Gelsenkirchen ein Spezialfahrzeug für Menschen, die mehr als 200 Kilogramm wiegen, jedoch wird der Körperbau bei einem Notruf nicht immer genannt. „Manpower heißt unsere Lösung für derartige Fälle“, sagt Branddirektor Michael Axinger von der Feuerwehr Gelsenkirchen. Im Notfall rücken bis zu zehn Feuerwehrleuten aus, um den schweren Patienten zu bergen. „Leider kommt es in den letzten fünf Jahren vermehrt zu solchen Fällen“, bedauert Axinger.