Gelsenkirchen. . WAZ-Medizinforum geht den neusten Erkenntnissen zur Volkskrankheit Diabetes auf den Grund. Termin ist am 21. November im Bergmannsheil in Gelsenkirchen-Buer

Diabetes beeinträchtigt den ganzen Körper, und damit das ganze Leben. Das WAZ-Medizinforum im Bergmannsheil Buer am 21. November befasst sich mit dem Thema. Mit Folgekrankheiten, mit Fettstoffwechselstörungen im Zusammenhang mit Diabetes und mit der Erkennung und Behandlung auch anderer Erkrankungen bei Patienten mit Diabetes. Der Schwerpunkt wird dabei auf dem Diabetes Typ II liegen – volkstümlich Altersdiabetes genannt, wobei heute durch Fehlernährung auch zunehmend jüngere Menschen an dem Diabetestyp erkranken.

Dazu läuft derzeit im Bergmannsheil ein Pilotprojekt in zwei Fachbereichen, der Kardiologie und der Urologie. Alle stationären Patienten in den beiden Bereichen werden auf eine Diabetes-Erkrankung hin getestet. „Operationserfolge werden durch Diabetes beeinträchtigt, auch Antibiotika wirken bei Betroffenen anders“, erklärt Dr. Christoph Haurand, Leiter der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie am Bergmannsheil. Auf die veränderten Bedingungen reagieren kann aber nur, wer von der Erkrankung weiß. Wie sehr das Wissen um Diabetes Behandlungserfolge bei anderen Erkrankungen verstärken kann, soll das aufwändige Projekt zeigen.

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Therapien und Hintergründe

Dr. Haurand wird beim Medizinforum über die Wirkungen von Diabetes bei Akuterkrankungen und den Einfluss auf Therapien sowie über Hintergründe, Ziele und Methoden des Diabetes-Screening am Bergmannsheil informieren. Referenten des Abends werden auch zwei niedergelassene Ärzte sein, die seit zwei Jahren mit dem Bergmannsheil kooperieren, wenn es um Diabetes-Patienten geht.

Der eine ist Dr. Arnold Greitemeyer. Der Diabetologe informiert beim Medizinforum über Fettstoffwechselstörungen bei Diabetikern. Dabei hat sich in der Therapie in den letzten Jahrzehnten eine Menge getan. Sowohl in der medikamentösen als auch in der Bewegungstherapie wird heute deutlich individueller gearbeitet. Gab es früher strikte generelle Vorgaben – kein Gewichttraining bei Gefäßschädigungen, viel Trinken ist immer gut — wird heute genauer hingeschaut. So kann Training mit geringen Gewichten und vielen Wiederholungen bei einigen Erkrankten sehr wohl angezeigt sein.

Über Folgeerkrankungen von nicht oder zu spät erkanntem Diabetes informiert schließlich der ebenfalls niedergelassene Diabetologe Dr. Burghard Jansen. Diabetischer Fuß, Ablagerungen in den Gefäßen, Nierenerkrankungen – die Liste ist lang. Dabei ist die gute Nachricht für alle Betroffenen: Die Krankheit ist sehr gut untersucht, die Pharmaindustrie forscht wegen der großen Anzahl von Betroffenen intensiv nach neuen, noch besseren Medikamenten. Und wenn der Diabetes früh genug erkannt und therapiert wird, können auch die Folgeerkrankungen weitestgehend vermieden werden.