Gelsenkirchen. Die Stadt Gelsenkirchen hat die Plätze bei der U-3-Betreuung auf aktuell 1682 ausgebaut. Mit 27,7 % Versorgungsquote toppt die Stadt den Wert der NRW-Statistiker.

„Bei der U-3-Betreuung knapp im Quoten-Mittelfeld“ titelte die WAZ Dienstag in ihrer Lokalausgabe. 16,5 % hatte das Landesamt für Information und Technik demnach in seiner NRW-Erhebung als Gelsenkirchener Versorgungsquote 2012 ausgemacht. Ein eher durchschnittlicher Wert und klar unter dem Landesschnitt von 18,2 %.

„Dieser Wert entspricht nicht der heute tatsächlich zur Verfügung stehenden Anzahl an Betreuungsplätzen“ kontert die Stadt nun und rechnet vor: „Tatsächlich lag die Betreuungsquote in Gelsenkirchen zum Beginn des Kindergartenjahres 2012/2013 bei 27,2 Prozent. Das ist ein Unterschied von mehr als 10 Prozentpunkten.“

"Falsche Datenbasis"

Die Berichterstattung der Landes-Statistiker löst „jährlich erneut Kritik der Kommunen aus, weil sie zu einem falschen Datum erhoben wird und eine falsche Datenbasis widerspiegelt“, argumentiert die Fachverwaltung und meint: „Entscheidend für die Eltern ist, wie viel Plätze zu Beginn eines Kindergartenjahres zur Verfügung stehen.“ Und das habe eben am 1. August 2012 begonnen. „Die Datenbasis des Landesamtes ist jedoch der 31. März 2012. Das Landesamt rechnet die Kinder, die bis zum 31. März 2012 drei Jahre geworden sind und einen U3-Platz nutzen, heraus“, zudem spiegele es die Situation des letzten Kita-Jahres und nicht des aktuellen wider.

Deutlicher Ausbau seit 2007

Entsprechend kommt man im Jugendreferat zu anderen Werten. 2003 lag die U-3-Quote bei mageren 1,9 %. Gerade einmal 131 Kinder konnten betreut werden. Der Ausbau macht sich deutlich seit 2007 bemerkbar. Die Quote stieg von damals 8,7 auf aktuell 27,7 Prozent (1682 Plätze). Allein im letzten Jahr kletterte sie um 5,9 Prozentpunkte. Damit hat die Stadt seit 2003 über 1500 Betreuungsplätze einrichten können. Während im Kindergartenbereich die Versorgungsquote gesamtstädtisch länger schon bei rund 100 Prozent lag – und damit eine Bedarfsdeckung gegeben war – sind im Bereich der unter 3-Jährigen noch zusätzliche Plätze zu schaffen.

Trend zum Ausbau der Kindertagespflege setzt sich fort

Die Stadt orientiert sich bei ihren Planungen zum U3-Ausbau an der Landesquote von 32 %. Die Zielmarke will sie 2014 erreichen, unter anderem durch Neubauten in Schalke, Bulmke-Hüllen, Erle, Resse und Ückendorf. In Bismarck, Buer, Resser Mark und Rotthausen werden bestehende Kitas erweitert, zudem werden Gruppen zugunsten von U-3-Plätzen umgewandelt. Der Trend zum Ausbau der Kindertagespflege setzt sich zudem fort. Neben den städtischen Projekten sind auch freie Träger am Ausbau beteiligt. Mit allen geplanten Maßnahmen, die weitere rund 320 Plätze bringen, erreicht Gelsenkirchen etwa 2000 U-3-Plätze – und 34 % Versorgungsquote.