Gelsenkirchen. Das Gemeinschaftsgrabfeld „Schalke Fan Feld“ auf dem Friedhof in Beckhausen/Sutum nimmt Gestalt an, der zweite Bauabschnitt hat begonnen. 1904 Grabstellen soll das Gemeinschaftsfeld in Stadionoptik einmal haben. In der Mitte wird ein großes S04-Logo prangen. Ein Besuch auf der Baustelle.

Die Arme in die Hüften gestützt steht Ender Ulupinar da. Die schwarzen Lederschuhe werden vom Baumatsch unter seinen Füßen dreckig, aber das stört ihn nicht. Im Gegenteil. Zufrieden blickt er auf das, was sich da vor ihm tut. Ulupinar ist Geschäftsführer der Schalke Fan Feld GmbH und die Baustelle für das Gemeinschaftsgrabfeld an der Harpenstraße in Beckhausen/Sutum nimmt immer mehr Gestalt an.

„Wir sind jetzt im zweiten Bauabschnitt angekommen“, erklärt Ender Ulupinar. Endlich. Denn schon 20 Tage haben die Garten- und Landschaftsbauer verloren. Zehn durch das schlechte Wetter, als die Fläche knöcheltief unter Wasser stand und an Erdarbeiten nicht zu denken war. „Und zehn Tage durch die Brutschutzzeit verschiedener Vögel“, sagt Ulupinar und lacht. Er nimmt es locker, Zeitdruck kennt er nicht. „Es geht hier um eine sehr persönliche Sache. Wir gestalten ein Grabfeld. Da geht es um sauberes und perfektes Arbeiten. Auf Schnelligkeit kommt es nicht an.“

9000 Tonnen Material bewegt

1904 Grabstellen soll das Gemeinschaftsfeld in Stadionoptik einmal haben und wenn man die Baustelle besichtigt, ist vieles schon klar erkennbar. „Die Erdarbeiten sind fast abgeschlossen. Bislang haben wir 9000 Tonnen Material bewegt“, sagt Ulupinar.

Dort, wo zum Spatenstich noch ein rund vier Meter hoher Erdwall war, sind jetzt glatte Flächen für Urnengräber entstanden. Rund 600 Meter Gabionen lassen ganz deutlich die Abgrenzungen der einzelnen Ränge erschließen, der Außenring ist einen Meter höher aufgeschüttet als der „Mittelkreis“, in dem einmal das große S04-Logo prangen soll.

„800 Meter Wasserleitung müssen noch verlegt werden, denn die 80.000 Pflanzen auf den Grabstellen werden automatisch bewässert. Die Anschlüsse dafür, sowie die Stromanschlüsse für die Pumpen sind schon gelegt.“

Wege sind schon angelegt

Und auch die Wege, die einmal durch die einzelnen Ebenen führen werden, sind schon angelegt. „Die werden natürlich noch nachbearbeitet und später eine andere Deck-Schicht bekommen“, erklärt Ulupinar, der das gesamte Gemeinschaftsgrabfeld auch behindertengerecht gestaltet. Über eine Rampe wird jede Ebene barrierefrei erreichbar sein.

Erst vor kurzem ist dem Geschäftsführer im wahrsten Sinne noch ein Licht aufgegangen. „Wir haben Anfragen aus ganz Deutschland, also kann es sein, dass Angehörige erst abends die Grabstellen besuchen können.“ Die Lösung: Na klar, Flutlicht. Was auch sonst. Ende November will Ender Ulupinar fertig sein, die ersten Pflanzen kommen aber schon deutlich eher.