Gelsenkirchen. In der vergangenen Woche wurde der Vertrag des Finanzvorstandes Peter Peters unbefristet verlängert. Im Interview erzählt er von seinen Erfahrungen, Entwicklungen und Wünschen in Bezug auf den Verein.

Der FC Schalke 04 hat den Vertrag seinen Finanzvorstandes Peter Peters in der vergangenen Woche ohne zeitliche Befristung verlängert. Über diesen in der Bundesliga eher ungewöhnlichen Vorgang sowie über die Ziele des Champions-League-Teilnehmers äußerte sich Peters im Gespräch mit der WAZ.

Herr Peters, der Aufsichtsrat hat Ihren Vertrag als Vorstand Finanzen und Organisation unbefristet verlängert. Darf man gratulieren?

Peter Peters: Ja, sicher dürfen Sie das.

Empfinden Sie einen solchen Arbeitsvertrag, der ja in der Regel auf drei oder fünf Jahre Laufzeit befristet ist, denn eher als Belastung oder als einen Vertrauensbeweis?

Peters: In meinen Augen ist das schon ein enormer Vertrauensbeweis, ich empfinde das jedenfalls so. In so einer Entscheidung ist die Wertschätzung meiner Person und meiner Arbeit für den FC Schalke 04 zu erkennen.

Bayern-Trainer Jupp Heynckes hat vor dem Spiel am Samstag gesagt, der FC Schalke 04 habe sich in den vergangenen Jahren öffentlich und sportlich sehr gut präsentiert.

Peters: Ja, das habe ich auch gelesen . . . und ich finde: Er hat Recht.

Peters sieht „keinen Gladiator mehr" beim FC Schalke 04

Schalke hat das Image einer Skandalnudel also hinter sich gelassen? 

Peters: Ja, absolut.

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. . was Sie wie erklären?

Peters: Durch die konstante Arbeit des Vorstandes und des gesamten Vereins. Es läuft einfach zurzeit alles sehr gut, auch sportlich betrachtet. Es gibt keinen einzelnen Gladiator mehr im Club. Horst Heldt für den Sport, Alex Jobst für das Sponsoring und ich haben unsere Aufgabenbereiche, die wir alle entsprechend nachhaltig ausfüllen, weil wir bereits wichtige Erfahrungen in unserem Job gesammelt haben. Man kann nicht die Arbeit bei einem so großen Club, einem Fußball-Bundesligisten wie Schalke im Vorstand übernehmen, wenn man nicht vorher schon in dem Metier tätig gewesen ist.

Ist Ihr neuer Vertrag, gerade weil er unbefristet ist, nicht auch eine Bürde? Es werden doch hohe Erwartungen an Sie gestellt.

Peters: Das ist insofern richtig, weil die Entscheidungen, die ich heute treffe, auch noch in sieben Jahren die richtigen sein sollten, wenn man mir gegenüber sitzt. Wenn man klare Ziele vor Augen hat wie wir auf Schalke, freut man sich auf diese Herausforderungen.

„Wir halten an unseren Zielen fest“

Herr Peters, wie sieht denn das Schalke der Zukunft aus?

Peters: Sportlich erfolgreich und wirtschaftlich stabil. Wir halten an unseren Zielen fest. Das heißt, in den nächsten zehn Jahren die Verbindlichkeiten, die es noch gibt, weiter abzutragen und auf Null zu setzen. Außerdem wollen wir neben der Konsolidierung den Bereich der Holding, in der die Gesellschaften unter einem Dach organisiert sind, weiter vereinfachen und verschlanken...

Was bedeutet?

Peters: dass wir Gesellschaften mit Sinn und Verstand zusammenführen oder auch ganz auflösen, wie etwa die für das Parkstadion, die einfach nicht mehr benötigt wird. Wir haben bereits damit begonnen und werden den Prozess fortsetzen. Außerdem wollen wir die Infrastruktur im Berger Feld weiterentwickeln. Auch damit haben wir ja schon angefangen, indem wir aktuell den Architekten-Wettbewerb für das ,Tor auf Schalke’ durchführen. Wenn wir das alles schaffen, dann haben wir für den Verein sehr viel erreicht.

Schalke für Peters „eine Herzensangelegenheit“
 

Da Sie nun einen unbefristeten Vertrag haben, scheint Ihnen persönlich die Zeit für diesen langen Veränderungs- und Umgestaltungsprozess von Clemens Tönnies, dem Aufsichtsratsvorsitzenden, zugestanden worden zu sein.

Peters: Ja, so kann man das interpretieren. Ich würde gerne erleben, wie wir etwa die stille Beteiligung der Stadt Gelsenkirchen.

Das sind laut Konzernbericht für das Jahr 2011 immerhin 10,2 Millionen Euro.

Peters: Genau, wie wir dieses Geld dem Vertrag entsprechend im Jahr 2022 zurückzahlen.

Sie haben im Sommer, kurz vor Ihrem 50. Geburtstag, in einem Interview mit der WAZ-Redaktion mal gesagt: „Es ist mein Wunsch, auf Schalke alt zu werden. Es sieht danach aus, oder?

Peters: Ja, es könnte klappen. Ich habe ja auch immer betont, dass ich zu keinem anderen Verein mehr gehen würde. Schalke ist einfach eine Herzensangelegenheit für mich. Und ich wünsche mir, dass all die Ziele, die wir uns stecken, auch umgesetzt werden. Das würde für Kontinuität und eine gute, stabile Zukunft sorgen.