Gelsenkirchen. Der Bürgerschützenverein Rotthausen 1966 veranstaltete einen Tag der offenen Tür. Der Deutsche Schützenbund zielt auf Sport und Geselligkeit – und hofft auf Vereins-Nachwuchs.

„Wir sind hier momentan 82 Mitglieder. Bevor wir in unser neues Vereinsheim gezogen sind, waren wir nur knapp die Hälfte“, verkündete Rainer Volz , erster Vorsitzender des Bürgerschützenvereins (BSV) Rotthausen 1966 stolz. Trotzdem: Mehr Mitglieder sollen her. Daher nahm der Verein Sonntag am „Wochenende der Schützenvereine“ teil und veranstaltete einen Tag der offenen Tür bei Kaffee und Kuchen. „Wir erhoffen uns ein größeres Interesse für unseren Sport und eventuell auch neue Mitglieder“, so Volz. Das bundesweite „Wochenende der Schützenvereine“ ist eine Aktion des Deutschen Schützenbundes (DSB). Die Initiative „Ziel im Visier – Zukunft Schützenverein“ hat sich unter anderem das Ziel gesetzt, mehr als 1,5 Millionen Mitglieder bis 2018 zu haben. Die Mitgliederzahlen in den deutschen Schützenvereinen seien nämlich seit Jahren rückläufig.

Schießen sei in der Gesellschaft verpönt, „immer sind ja die Schützen schuld“, lautet ein Vorurteil gegen Schützenvereine. „Dabei handelt es sich um eine Sportart und eine Tradition“, erklärt der 56-jährige Vorsitzende. So nehme man an Meisterschaften teil und alle zwei Jahre findet das Schützenfest statt. Außerdem veranstalte man gemeinsame Ausflüge.

Seit über drei Jahren hat der BSV Rotthausen 1966 seinen Sitz im Vereinsheim „Zum Rosengarten“ in der Kleingartenanlage Gelsenkirchen-Süd. Montags und Freitags ab 18 Uhr trifft man sich dort. Teil des Vereinslebens sei auch die Arbeit im Verein. „Wie sagt man so schön: Alles für den Dackel, alles für den Club“, sagte Carsten Kolms, zweiter Sportleiter, lachend. Im Januar soll etwa der Schießsaal renoviert werden. „Es gibt immer etwas zu tun“, ergänzte der 37-Jährige.

Waffen bleiben im Vereinsheim

Wer mochte, durfte sich gestern auch einmal an dem Luftgewehr oder an der Luftpistole versuchen. Für Kinder unter zwölf Jahren gab es ein elektronisches Gewehr. „Die Eltern müssen das natürlich unterschreiben, wenn ihre Kinder hier einmal schießen wollen“, erklärte Ralf Berthold, erster Sportleiter im Verein. Von den 82 Mitgliedern sind 14 unter 18 Jahren. Der Verein sucht also besonders den Nachwuchs. Generell gebe es mehr Frauen im Verein – „die sind hier aber nicht, um sich zu verteidigen“, stellte Berthold klar, „es geht ausschließlich um den sportlichen Aspekt.“ „Die Waffen bleiben nach dem Training hier und sind in dicken Safes verpackt“, fügte Volz hinzu.

Die Gewinner des Preisschießens durften sich über Wurstkörbe der Fleischerei Thelen freuen. „Heinz und Astrid Thelen sind selber seit vielen Jahren Mitglied in unserem Verein“, verriet Volz.