Gelsenkirchen. . Für Samstag hatte der Bürgerschützenverein Schalke (BSV) sowohl zum Kreiskönigs- als auch zum Landeskaiserschießen in ihre Räumlichkeiten an der Gewerkenstraße eingeladen. Letzteres fand zum ersten Mal überhaupt statt.
Die Damen und Herren in Grün haben nicht nur einen Vogel, sie haben sogar gleich zwei davon. Und diesen gefiederten Burschen halten sie auch noch die Stange. Für Samstag hatte der Bürgerschützenverein Schalke (BSV) sowohl zum Kreiskönigs- als auch zum Landeskaiserschießen in ihre Räumlichkeiten an der Gewerkenstraße eingeladen. Letzteres fand zum ersten Mal überhaupt statt.
Aber der Reihe nach. Denn zuerst legten die ehemaligen Schützenkönige und Schützenköniginnen aus Gelsenkirchen, Bottrop, Gladbeck, Herten, Polsum und Westerholt auf den goldlackierten Holz-Piepmatz an. Königinnen?! „Auf Kreisebene sieht man da keinen Unterschied“, erklärt der BSV-Vorsitzende Günther Dohmann den gleichberechtigten Geschlechterkampf am Kleinkaliber-Gewehr. Und nach dem 77. Schuss konnte Dohmann stolz sein, denn als jüngste Königin, die es je im Schützenkreis 2300 gab, holte seine Tochter Maren (24) den Vogel von der Stange. Und das an ihrem Geburtstag!
Unter 17 Anwärtern auf die Krone auf Kreisebene setzte sich die Schützin vom BSV Erle-Middelich durch. Und so ganz nebenbei spielte sie im Spielmannszug die Lyra – das Xylophon an der Stange sozusagen. Für die nächsten zwei Jahre regiert Maren Dohmann mit Adjutant Jörg Walter und Standartenträger André Condello die 3000 Mitglieder der 35 eigenständigen Vereine im Schützenkreis 2300. Ein klassisches Königshaus gibt es nicht.
Beim vorangegangenen Trophäenschießen waren Peter Weinert (Zepter) vom Schützenverein Buer mit dem 155. Schuss und Rainer Volz (Reichsapfel) vom BSV Rotthausen mit dem 73. Schuss erfolgreich. Auf das Kronen-Schießen hatte man in beiden Wettbewerben aus zeitlichen Gründen verzichtet.
Das Landeskaiserschießen des Westfälischen Schützenbundes (WSB) anlässlich des 150-jährigen Bestehens entschied Johannes Niehoff vom Sportschützenverein Kloster Epe mit dem 168. Schuss für sich. Den ersten Schuss auf den Schützenvogel feuerte WSB-Präsident Klaus Stallmann höchstpersönlich ab. „Komm, mach ihn runter! Ein Schuss und fertig!“, johlten einige, als der Präsi über den Gewehrlauf blickte. Aber den Gefallen tat er ihnen nicht. Wirkungslos klatschte das Projektil neben dem Vogel in den Fangkasten. Später nahm Klaus Stallmann die Inthronisierung auf Landesebene vor. Das Zepter sicherte sich mit dem 40. Schuss Iris Czentarra (Schützengilde Herford), den Reichsapfel mit dem 86. Schuss Burkhard Harre (Sportschützengilde Löhne).
Für Musik sorgte der Spielmannszug des BSV Erle-Middelich. Abends zum großen Zapfenstreich wurde der Zug vom Posaunenchor Grafenwald unterstützt.
Die neue Kreiskönigin Maren Dohmann wurde von ihrem Vater inthronisiert. Entthronisiert wurde ebenfalls eine Frau: Von 2009 bis 2011 hatte Ingrid Sackenreuther vom BSV Rotthausen im Schützenkreis das „Sagen“.