Gelsenkirchen. Der Hafen in Gelsenkirchen verzeichnete im ersten Halbjahr 2012 weniger Güterumschlag als im Vorjahr. Vor allem der Schiffsumschlag ging zurück.

Von Absturz oder gar Panik zu sprechen, wäre den Zahlen nicht angemessen und doch sind die Bilanzen im Güterumschlag in den Binnenhäfen des Landes Nordrhein-Westfalen und damit auch im Hafen in Gelsenkirchen alles andere als Grund für überschwängliche Freude.

60,4 Millionen Tonnen Güter wurden im ersten Halbjahr 2012 in den nordrhein-westfälischen Binnenhäfen umgeschlagen. Das waren nach Berechnungen von Information und Technik Nordrhein-Westfalen (Statistisches Landesamt) 5,5 Prozent weniger als im ersten Halbjahr des Jahres 2011. Auf WAZ-Anfrage musste Ulrich Köllmann, Geschäftsführer der Gesellschaft für Energie und Wirtschaft (GEW) und damit auch Geschäftsführer der Betreibergesellschaft des Gelsenkirchener Hafens, Gelsenlog, für Gelsenkirchen noch ein wenig schlechtere Zahlen verkünden. „Im ersten Halbjahr 2012 wurden im Hafen Gelsenkirchen insgesamt 813.412 Tonnen Güter umgeschlagen. Das sind 6,08 Prozent weniger als im Zeitraum Januar bis Juni 2011“, so Köllmann.

Plus beim Bahnumschlag

Vor allem der Schiffsumschlag musste dabei einen herben Rückgang hinnehmen. Er lag um 12,2 Prozent unter dem Vergleichswert aus dem Vorjahr. Erfreulich ist hingegen die Entwicklung beim Bahnumschlag. Hier lag der Wert um 1,3 Prozentpunkte höher als der entsprechende Vorjahreswert. „Die Entwicklungen zu Beginn des zweiten Halbjahres lassen hoffen, dass der Rückgang des ersten Halbjahres im zweiten Halbjahr zum Teil kompensiert werden kann“, erklärte Ulrich Köllmann.

Landesweit war der Rückgang der Umschlagszahlen vor allem bei Metallen und Metallerzeugnissen alarmierend. Mit 14,8 Prozentpunkten bezifferte Information und Technik Nordrhein-Westfalen hier den Rückgang. Das größte Umschlagsvolumen gab es im ersten Halbjahr 2012 in der Abteilung Erze, Steine und Erden mit insgesamt 17,9 Millionen Tonnen, doch auch das ist ein dickes Minus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, nämlich von 9,7 Prozent. Auf den weiteren Plätzen folgten die Kokerei- und Mineralölerzeugnisse mit 10,5 Millionen Tonnen (+2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum), Kohle, rohes Erdöl und Erdgas mit 9,7 Millionen Tonnen (-7,1 Prozent) und chemische Erzeugnisse mit insgesamt 6,8 Millionen Tonnen (-4,8 Prozent).

Auch Containerversand geht zurück

Wie die Statistiker weiter mitteilen, konnte auch beim Containerumschlag das Vorjahresergebnis nicht erreicht werden, es lag von Januar bis Juni 2012 um 9,3 Prozent unter dem Niveau des ersten Halbjahres 2011. Beim Containerversand mussten die Statistiker ein Minus von 15,9 Prozent vermelden.