Gelsenkirchen.

Es ist für jeden etwas ganz Besonderes: der erste Kuss. Aber wie küsst man richtig? Was ist Begierde? Und wie verhalten sich paarungswillige Individuen auf perfekte Art und Weise? Um diese und ähnliche Fragen drehte sich die Inszenierung „Let’s kiss – Ein Testgelände für 13 Liebesanfänger“, die am Samstag im Consol Theater in Bismarck erfolgreich Premiere feierte.

Kontakte und Körperkult

Grundlage der Produktion waren verschiedene Texte von Jugendlichen aus Gelsenkirchener Schulen rund um das Thema Kontaktaufnahme, Küsse und Körperkult. 13 Schauspiel-Amateure im Alter zwischen 55 und 80 Jahren setzten sich mit den Texten auseinander und entwickelten gemeinsam „Let’s kiss“.

Unter der Regie von Andrea Kramer begaben sich die Akteure auf die Suche nach dem perfekten Liebesabenteuer.

Die Geschichte ist eher ungewöhnlich: 13 Außerirdische begeben sich auf die Erde, um das Paarungsverhalten der Menschen zu erlernen. Denn auf ihrem eigenen Planeten funktioniert das Fortpflanzungssystem nicht mehr. In verschiedenen Lektionen trainieren sie menschliche Gesten und Annäherungsversuche.

Posen der Lippenübungen

Dabei treten verschiedene Probleme auf. Denn schon in der ersten Lektion geht es um die körperliche Attraktivität. Die eine fühlt sich zu dick, dem anderen wächst kein Bart, die nächste ist mit ihren dünnen Haaren unzufrieden. Überzeugend stellten die Akteure die Unsicherheit dar, die einen unerfahrenen Küsser oftmals plagt.

Das Publikum, im Schnitt um die 50 Jahre, war begeistert von der Inszenierung, in der gespielt, musiziert und getanzt wurde. Vielen gefielen die verrückten, bunten Kostüme der Schauspieler. Und der ein oder andere fühlte sich selbst zurückversetzt in die aufregende Zeit als „Liebesanfänger“ in der Pubertät. Am besten kamen bei den Zuschauern die Posen und Lippenübungen an, bei denen die 13 Außerirdischen unter anderem alle gleichzeitig ihre Zungen rausstreckten und kreisen ließen.

Generationsübergreifende Arbeit

Der perfekte Kuss will natürlich geübt werden. Ob sich am Ende jeder Außerirdische für die Paarung qualifizieren konnte, wird jedoch nicht verraten. Die Produktion wird gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen. Sie entstand im Rahmen der generationenübergreifenden Amateur-Theaterarbeit am Consol Theater.